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Schlaf

Eine „geruhsame Nacht“ pflegte Nachrichtenmann Ulrich Wickert jahrelang jeden Abend den Zuschauern vor dem Monitor zu wünschen. Manch einer wird da geseufzt haben, mit dem Gedanken an die letzte schlaflose Nacht. Guter Schlaf ist von vielen Faktoren abhängig.

Unser Gehirn braucht, um arbeitsfähig zu bleiben, einen ungestörten Schlaf. Dabei sortiert das Nervensystem unwichtige Informationen aus, räumt im Hirn auf und filtert die Eindrücke, die während des Wachzustandes darauf einwirken. Immunsystem und Wundheilung werden während des Schafes gestärkt – er ist also unabdingbar für ein gutes Allgemeinbefinden.
Wie gut der Schlaf ist, dafür kann man selbst eine Menge tun: Abends nicht zu schwer essen und spät nicht zu viel Alkohol, Tee oder Kaffee trinken, sich ausreichend bewegen und nicht bis spät arbeiten zum Beispiel. Wer Schlafstörungen hat, sollte auf geregelte Aufsteh- und Zubettgehzeiten achten, aber auch nur dann schlafen gehen, wenn sich Müdigkeit einstellt.

Ruhiges Schlafzimmer

Zum Beispiel: Einem beruhigenden Ambiente im Schlafzimmer. Das fängt schon bei der Farbwahl für das Zimmer an. Zuviel Rot, Orange oder gelb sind eher ungünstig, denn die Farben regen eher an. Blautöne und kalte Farben dagegen wirken entspannend und beruhigend.
Ein vollgestelltes Zimmer, das auch noch für Haushaltstätigkeiten wie Bügeln oder gar zum Arbeiten genutzt wird, vermittelt nicht die nötige Ruhe, die für einen gesunden Schlaf nötig ist. Wäschehaufen, Bügelbretter oder Arbeitsmaterialien sollten vor dem schlafen gehen aufgeräumt oder weggestellt werden.
Auch die Stellung des Bettes soll einen guten Schlaf befördern; so ist es nach der fernöstlichen Feng Shui Lehre nicht gut, wenn das Bett zwischen zwei gegenüberliegenden Fenstern steht oder mit dem Fußende zur Tür zeigt. Stabilisierend wirkt es dagegen, wenn das Kopfende an einer Wand steht – allerdings sollte dabei ein Kopfteil den Schlafenden abschirmen, vor allem, wenn das Bett an einer kalten Außenwand steht.
Rollos, Gardinen oder Vorhänge, die zugezogen werden können und den Raum abdunkeln, sind für Schlafzimmer mit Fenster, vor allem für Menschen, die es dunkel zum Schlafen brauchen, unabdingbar. Hier kann man mit Farben eine schöne Atmosphäre schaffen.

Schadstofffreie Einrichtung

Ausdünstende Möbel und Teppiche können in der Wohnung zum Problem werden. Das gilt vor allem für das Schlafzimmer, da wir hier immerhin ein Drittel unseres Lebens zubringen. Frisch geleimte und lackierte Möbel geben im Laufe der Zeit in die Umgebungsluft Stoffe ab, die Luft und Lungen belasten. Neu eingerichtete Zimmer sollten daher noch besser belüftet werden – ohnehin ist für einen gesunden Schlaf eine sauerstoffreiche Luft nötig. Gekippte Fenster sind aber eher ungünstig, sie kühlen die Laibungen aus, die warme Luft kondensiert daran, es kann sich im ungünstigsten Fall Schimmel bilden. Lieber nach dem Aufstehen morgens das Fenster weit öffnen und eine Viertelstunde lang kräftig durchlüften – wenn möglich, mit Durchzug. Auch vor dem Schlafen gehen empfiehlt sich eine kurze Stoßlüftung. Auch zu warm sollte das Schlafzimmer nicht sein, eine Temperatur um die 18 Grad gilt als ideal.


Gesundes Bett

Wer gut schlafen will, kann auch bei der Ausstattung des Bettes einiges dafür tun – mit einem guten Lattenrost aus Holz und vor allem einer Matratze, am besten aus Naturlatex, die den Körper gut stützt, aber nicht zu hart ist. Sehr günstig sind Lattenroste mit einer verstellbaren Mittelzone für Gewicht und Schlafstellung. Normalerweise gilt: Je jünger der Mensch desto fester soll er liegen, je älter desto weicher. Leichtgewichte (Gewicht um Größe in cm minus 100 mal 0,8) brauchen ein weicheres Bett – soft bis medium – als Schwergewichte (Gewicht über Größe in cm minus 100 mal 1,2). Seitenschläfer benötigen eine eher weichere Matratze, die sich an die Körperform anschmiegt.
Ein Trend, der in den letzten Jahren immer mehr Fans findet – aber aus ökologischer Sicht nicht günstig ist: Boxspringbetten. Über relativ kurzen Füßen verfügt dieses Bett über einen Holzkasten mit Bonnell-Federkern (taillierten Spiralfedern), und einer meist sehr dicken Taschenfederkern- oder Federkernmatratze. Diese gelten aus baubiologischer Sicht wegen des enthaltenen Metalls allgemein als nicht gesund. Denn Metall verzerrt das natürliche Erdmagnetfeld und kann beim Schlafen zu Herz-Kreislauf-Beschwerden und Schlafstörungen führen.


Helle Töne für Kinderschlafzimmer

Wenn Sie ein Kinderzimmer neu einrichten, sollten Sie auf ökologische Möbel und ausreichende Lüftung achten, da Kinderlungen empfindlich auf jedwede gasförmige Ausdünstungen reagieren. Vollholzmöbel gasen am wenigsten aus. Kinderzimmer sind Spiel- und Schlafraum in einem, das sollte man auch bei der Farbgebung berücksichtigen. Besonders günstig sind helle Pastellfarben wie Flieder, Lavendel, Rosa, Blassblau oder Hellgelb, aber auch eher neutrale Sandtöne sind günstig. Mit farbigen Möbeln und Vorhängen wirkt ein Zimmer nicht langweilig. Ordentlich in Schränken und Kisten verstaute Spielsachen geben vor dem Zubettgehen dem ganzen Zimmer einen ruhigen Eindruck – und ihr Kind fällt nicht über unaufgeräumte Spielsachen, wenn es nachts mal raus muss.
Mit ein bisschen Umsicht sollte einer geruhsamen Nacht dann nichts im Wege stehen.


Andrea Reiche