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Tee

Winterzeit ist Teezeit – Wärme, die durch den Körper strömt, die kalte Nase und die klammen Finger langsam und wohltuend auftaut. All das verbinden wir im Winter mit einer schönen Tasse Tee – am besten bei Kerzenlicht und mit einem leckeren Plätzchen dazu.

So eine heiße Tasse Tee erwärmt Körper und Seele, hilft bei trockener Heizungsluft, Nase und Rachen feucht zu halten und beugt so Erkältungen vor. Umso besser, dass die Auswahl an schmackhaften Tees groß ist. Ob als schneller Beutel oder lose im Sieb gebrüht – es gibt wirklich für jeden Geschmack eine gute Tasse. Und die Deutschen lieben ihn, Jahr für Jahr steigt der Absatz: Im Durchschnitt trinkt jeder über das Jahr verteilt 40,4 Liter Kräuter- und Früchtetee, Tendenz steigend. „Der Verbrauch stieg gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2015 von 39.249 auf 39.445 Tonnen an“, schreibt die Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee auf ihrer Webseite. Das heißt: Über die Hälfte der Deutschen greift am liebsten zu Mischungen aus Kräutern und Früchten für ihre Tasse Tee, daneben sind auch grüne und schwarze Tees beliebt.

Fencheltee mit Bestnoten

Allerdings sollten Menschen, die viel Tee trinken, immer wieder Sorte und Hersteller wechseln und auch mal zu Samentee wie Fenchel, Anis oder Kümmel greifen. Denn es sind in einigen Kräutertees seit einigen Jahren sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA) festgestellt worden – mit einer neuen Methode, die das Bundesinstitut für Risikobewertung 2013 erstmals anwandte. PA sind bestimmte Stoffe aus Wildkräutern, mit denen sich diese dagegen wehren, gefressen zu werden. Im Tierversuch stellten sie sich als krebserregend und für den Menschen leberschädigend heraus. Werden Wildkräuter wie das Jakobskreuzkraut versehentlich mit geerntet, können geringe Mengen in die Teepackung kommen, vor allem bei Tees mit gelben Blüten. Fencheltee dagegen etwa besteht aus Samen, der sich sehr gut aussortieren lässt, daher enthält er so gut wie keine PA.
Die Teehersteller haben außerdem auf die Tests reagiert und schulen seither ihre Mitarbeiter, prüfen nun auch selber. „Diese Maßnahmen haben schon dazu beigetragen, dass die PA-Gehalte bereits deutlich gesenkt werden konnten. Das bestätigt auch die EFSA in ihrem Statusbericht vom August 2016. Die Teewirtschaft arbeitet weiterhin an der Minimierung, um dem Verbraucher nach wie vor sichere und qualitativ hochwertige und Tees und Kräutertees anbieten zu können“, erklären der Deutsche Teeverband und die Wirtschaftsvereinigung Kräuter-und Früchtetee auf der Webseite „Engagement für Tee“.

Schwarz, grün und Matcha

Im Gegensatz zum Kräutertee sind Grün- und Schwarztees „echte“ Tees, von der Teepflanze Camellia sinensis, die zur Gattung der Kamelien zählt und in tropischen und subtropischen Ländern, vor allem in Asien wachsen. Aus Indien kommen zum Beispiel Darjeeling und Assam, aus Sri Lanka der Ceylon und aus China vor allem Grüner Tee. Dort gibt es traditionelle Teezeremonien, wie auch in Japan. Hier kultiviert man die besten Grünen Tees, die Senchas und den Pulvertee Matcha, der mit einem Pinsel aus Bambus in einer Schale aufgeschlagen wird.

Abwechslung in der Teeküche

Ob aus Kräutern oder Früchten, ob schwarzer oder grüner Tee, eins steht fest: Heiß aufgegossen ist er eine wahre Wohltat in kalten Zeiten – mit Milch und Kandis, wie die Ostfriesen ihren kräftigen schwarzen Tee trinken oder einem Schuss Rum als Punsch genossen. Gewürztees mit Zimt, Ingwer, Nelken und Kardamon bringen Weihnachtsduft ins Zimmer, Hagebutte und Hibiskus helfen der Gesundheit: Tee ist ungeheuer vielfältig, um den Durst mit Genuss zu löschen. Auswahl gibt es wahrhaftig genug. Also, Wasser aufgesetzt und Kerze angezündet – auf ein Stündchen Teepause.

Andrea Reiche