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Schnupfen

Gesund durch Herbst und Winter

In der kalten Jahreszeit sind die Abwehrkräfte in ständiger Alarmbereitschaft. Überall wird gehustet und geschnieft. Kommt dann noch eine Extraportion Stress dazu, lassen erste Krankheitsanzeichen nicht lange auf sich warten. Das ist jedoch noch längst kein Grund, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Denn die Natur bietet eine Fülle an natürlichen Arzneien, die wahre Wunder wirken und das angegriffene Immunsystem auf Hochtouren bringen.

Alexander Fleming, der berühmte Entdecker des Penicillins, wurde zu Recht dafür im Jahr 1945 mit dem begehrten Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Das neue Medikament brachte auf einmal Heilung für damals oft tödliche Krankheiten wie die Lungenentzündung, gegen die sonst kein Kraut gewachsen zu sein schien. Die damalige Euphorie ist daher sehr gut verständlich – die vieler Ärzte allerdings fragwürdig. Denn allzu oft werden Antibiotika bei jeder noch so kleinen Erkältung verschrieben, obwohl viele davon gar nicht durch Bakterien, sondern durch Viren ausgelöst werden. Und die lassen sich bekanntermaßen überhaupt nicht von Penicillin & Co. beeindrucken. Mal abgesehen davon birgt die allgegenwärtige Verschreibungswut eine große Gefahr: Sie öffnet Tür und Tor für Resistenzen, bei denen die wirklich lebensgefährlichen Erkrankungen auf einmal nicht mehr mit Antibiotika therapierbar sind. Der gefürchtete Krankenhauskeim MRSA ist so ein Beispiel und nach Angaben des Robert Koch Instituts für jährlich bis zu 15.000 Todesfälle in Deutschland verantwortlich.

Vorsorgen statt krankwerden

Viel besser ist es daher, der winterlichen Erkältungswelle zunächst einmal mit natürlichen Mitteln die Stirn zu bieten. Und das heißt in erster Linie: vorbeugen, damit es gar nicht erst soweit kommt. So unfreundlich es draußen auch gerade sein mag: Ein Spaziergang an der frischen Luft lohnt sich immer. Nicht umsonst haben Hundebesitzer, die zwangsläufig bei jeder Witterung vor die Tür müssen, meist ein besonders starkes Immunsystem. Wer danach fröstelnd nach Hause kommt, kann mit einer heißen Tasse Tee wieder für innere Wärme sorgen. Bei kalten Füßen und erstem Unwohlsein jedoch braucht der Körper noch mehr als das. Hier hilft nach Pfarrer Dr. Kneipp ein ansteigendes Fußbad, bei dem Füße und Waden in einen Eimer mit 33 Grad warmem Wasser getaucht werden, dem alle ein bis zwei Minuten vorsichtig heißes Wassers hinzugefügt wird. Nach zehn Minuten ist eine Temperatur von maximal 45 Grad erreicht, und der gesamte Körper wohlig warm. Danach kuschelt man sich am besten für 30 Minuten ins Bett – gerne auch mit reichlich Tee und einem guten Buch im Schlepptau. Wer in dieser Zeit lieber die Augen zu machen möchte, tut ebenfalls gut daran: Gerade im Winter ist genügend Schlaf ein wesentlicher Schlüssel zum Wohlbefinden.

Essen für die Gesundheit

Auch die Ernährung spielt natürlich eine wichtige Rolle für die Gesundheit. Längst erwiesen ist, dass die gute alte Hühnersuppe wirklich ihrem Ruf als Therapeutikum gerecht wirkt. Dazu muss man gar nicht mal selbst aufwändig ein Huhn auskochen, sondern kann auf hochwertige Bioprodukte zurückgreifen, die im Naturkostladen fix und fertig im Glas angeboten werden. Doch was tun Vegetarier und Veganer, die sich schließlich frei von tierischen Produkten ernähren möchten? Für sie hat die japanische – und allen voran die makrobiotische – Küche immunstärkende Lösungen parat. Dazu gehört Misosuppe, die mit einer würzigen Paste aus fermentierten Sojabohnen zubereitet wird und reich ist an Probiotika. Damit stärkt sie nicht nur das Immunsystem, sondern gleichzeitig die Verdauung. Nicht jedermanns Sache, aber auf jeden Fall ein heißer Tipp gegen Erkältungserscheinungen sind in Salz eingelegte Ume-Früchte, so genannte Umeboshi. Manche verzehren sie einfach pur. Andere bereiten daraus ein wärmendes Kuzu-Getränk zu, dessen Zutaten beispielsweise der Bremer Hersteller Ruschin Makrobiotik im Naturkostladen anbietet. Ein Teelöffel Kuzu – eine asiatische wilde Weinart – wird dabei zunächst in einer Tasse kaltem Wasser aufgelöst, das man mit einem Teelöffel Tamari aufkocht. Sobald die Flüssigkeit wieder klar ist, gibt man eine zerkleinerte Umeboshi dazu und hat einen wahren Zaubertrank, der sofort warm ausgelöffelt werden sollte.

Heilkräfte aus der Natur

Dass viele Nahrungsmittel von Natur aus antibiotische Eigenschaften besitzen, gehört zum alten, leider oft vergessenen Wissen. Vor der Entdeckung des Penicillins war es gang und gäbe, damit Krankheiten zu kurieren. Kurkuma oder Gelbwurz beispielsweise wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin seit Jahrtausenden gegen Infektionen eingesetzt und stärkt mit seinem Curcumin das Immunsystem. Auch die Ingwerwurzel gehört seit jeher zu den Geheimwaffen der Naturmedizin, enthält sie doch – neben vielen anderen Wirkstoffen – das für die Schärfe verantwortliche und intensiv wärmende Gingerol. Ist eine Erkältung im Anmarsch, hilft ein Tee aus ein paar Scheiben Ingwer, der mit etwas Zimtstange, ein paar Nelken und einem Teelöffel Bio-Imkerhonig zusätzlich an Heilkraft gewinnt. Andere geben auch Knoblauch hinzu, der Alliin enthält. Das wiederum wird im Körper durch Enzyme in Allicin umgewandelt – und damit in ein natürliches Antibiotikum. Dasselbe gilt für die Zwiebel, die für Eltern quasi in die Hausapotheke gehört. Wer einmal die Ohrenschmerzen seines Kindes per Zwiebelwickel weggezaubert hat, braucht keinen weiteren Beweis für die darin steckende Heilkraft. Unschlagbar bei Erkältungserscheinungen ist auch ein Zwiebelsaft, für den eine fein gehackte Zwiebel mit 100 ml heißem Wasser überbrüht wird. Nach 20 Minuten gibt man drei Esslöffel Honig dazu und trinkt stündlich einen großen Schluck.

Vitamine machen winterfit

Zwei bis vier Erkältungen oder grippale Infekte – bei Kindern sogar bis zu 15 – sind aus Sicht von Ärzten ganz normal. Wer allerdings noch öfter kränkelt, sollte dies als Alarmzeichen seines Immunsystems verstehen und gerade in Stress- und Erkältungszeiten für schlagkräftige Unterstützung sorgen. Eine zentrale Rolle bei der Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte spielt Vitamine C, das im Winter vor allem in Kohlsorten, aber auch in Feldsalat, Chicorée, Lauch oder Rote Bete steckt. Die Immunzellen bunkern es geradezu für schlechte Zeiten – wie zum Beispiel nasskaltes Schnupfenwetter – und schützen den Körper so bewaffnet vor Infektionen. Sind die Speicher allerdings leer, muss dringend für Nachschub gesorgt werden. Nachdem das regionale Obstangebot in den kalten Monaten begrenzt ist, darf man schon mal zu tropischen Alternativen in Bio-Qualität greifen. Zitrusfrüchte, Granatäpfel und Ananas zum Beispiel sind fantastische Vitamin-C-Lieferanten. Daneben bietet der Naturkostladen erntefrisch eingefrorene Tiefkühlbeeren und hochwertige Säfte aus heimischen Schwarzen Johannis- oder Aroniabeeren, die ihren hohen Vitamingehalt durch schonende Verarbeitung bewahrt haben. Wem das nicht reicht, der findet beispielsweise von Salus oder Schönenberger spezielle Immun-Tonika, Echinacea-Präparate oder Depot-Kapseln mit Vitamin C und Zink.

Claudia Mattuschat

Hinweis:
Diese Informationen sollen im Krankheitsfall nicht die Hilfe eines Arztes ersetzen. Die Autorin und der Verlag übernehmen keine Haftung. Jede/r Leser/in handelt in eigener Verantwortung.