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BUND Naturschutz appelliert an Verzicht auf Weidensträuße zu Ostern

Wenn sich zu Ostern die ersten frischen Triebe zeigen, stellen sich viele Menschen einen Weidenstrauß ins Zimmer ohne zu wissen, dass sie damit unsere Honigbienen gefährden. Die Bienenvölker sind nach dem Winter geschwächt. Weidenkätzchen, die weiblichen Blüten der Weiden, sind für Bienen jetzt eine wichtige Futterquelle. Wer für seinen Osterstrauß Weidenzweige in der freien Natur schneidet, nimmt den Bienen diese wichtige Futterquelle.

 

„Nehmen Sie lieber junge Seitentriebe von Laubbäumen, gemischt mit beispielsweise frischen neuen Zweigen von Forsythiensträuchern. Ein solcher Strauß schmückt das Zimmer, ohne dass die Bienen darunter leiden müssen" rät Rudolf Nützel, Geschäftsführer des BUND Naturschutz in München. "Schneiden Sie keine Weidenzweige in der freien Natur, die Bienen werden es Ihnen mit süßem Honig danken!" Wer nicht auf einen Strauß aus Weidenzweigen verzichten möchte, sollte unbedingt Zweige kaufen, die aus speziellen Gärtnereien stammen und in Blumengeschäften oder auf Märkten angeboten werden. Zwar nutzen die Bienen auch solche Blüten als Nahrungsquelle, aber wenigstens leidet nicht die Vielfalt in der freien Natur. Während der kalten Wintermonate überlebt das Bienenvolk eng zusammengedrängt in einer sogenannten Wintertraube im Bienenstock. Auch bei klirrendem Frost halten die Bienen im Inneren der Traube eine Temperatur von über 20 °C aufrecht und verbrauchen dabei viel Energie. Aus diesem Grund sind die ersten Futterquellen im Frühjahr für das Überleben der ausgezehrten Bienen besonders wichtig. Aber auch viele andere Insektenarten und die ersten Schmetterlinge im Frühjahr freuen sich über die Blüten: Zitronenfalter, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge oder C-Falter haben den Winter als fertiger Schmetterling versteckt in Rindenritzen, Baumhöhlen, Gartenschuppen etc. verbracht und stärken sich jetzt an den frühblühenden Bäumen und Sträuchern.

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