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Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) freut sich über die Pläne, den Nationalpark Bayerischer Wald um 600 Hektar zu erweitern. Die Bevölkerung müsse aber aktiv in die weitere Diskussion miteingebunden werden. 

„Wir hoffen, dass diese Pläne bald in die Realität umgesetzt werden und, dass auf den betrachteten Flächen bald ganz getreu dem Nationalparkmotto die Natur Natur sein kann“, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz Bayern. „50 Jahre Nationalpark Bayerischer Wald sind ein enormer Erfolg und haben trotz anfänglicher Schwierigkeiten bewiesen, dass sich ein Nationalpark positiv auf das Lebensgefühl vor Ort, den Tourismus und natürlich nicht zuletzt auf die Tier- und Pflanzenwelt auswirken“, so Mergner weiter.

Das Gebiet in der Gemeinde Mauth im Landkreis Freyung-Grafenau, das direkt an Tschechien grenzt und zwischen dem deutschen und dem tschechischen Nationalpark liegt, hält der BUND Naturschutz für sehr geeignet, um diesen Schritt der Arrondierung zu machen. Die Flächen, die vor einigen Jahren von starkem Windwurf betroffen waren, befinden sich bereits in der Phase der Naturverjüngung mit einzelnen Altbäumen. In letzter Zeit mehren sich die Sichtungen von Tieren mit hohem Schutzstatus wie Haselhuhn und Habichtskauz. So dass davon auszugehen ist, dass dieses Gebiet bereits jetzt als Rückzugsort für seltene Tier- und Pflanzenarten bestens funktioniert.

„Es ist eine Freude, wenn ich als Naturschützer die Früchte unsere Arbeit wachsen sehe. Gerade durch die Erweiterung an der Grenze zum Nationalpark Sumava und damit am Grünen Band Europas bietet sich nun die Chance in einem vereinten Europa, dass die beiden Nationalparke im Jubiläumsjahr enger zusammenwachsen“, sagt Karl Haberzettl, BN-Kreisvorsitzender von Passau und Landesvorstandsmitglied.
Dr. Peter Mayer, Vorsitzender der Kreisgruppe Freyung-Grafenau ergänzt: „Eine gute Nachricht! Der Nationalpark wird von uns Einheimischen schon jetzt als Geschenk empfunden; Naturerlebnis und Erholung vor der Haustüre! Bei einer Erweiterung wünsche ich den Verantwortlichen eine gute Hand bei der schon jetzt schwierigen Steuerung des (erwünschten) Tourismus.“

Besonders erfreulich ist es, dass auch das Finsterauer Filz als Hochmoor für die Erweiterung in Betracht kommt und damit höchsten Schutzstatus erlangen würde. Damit würde der Hochmoorschutz um eine ökologisch besonders wertvolle Fläche ergänzt – ein langjähriges Anliegen des BUND Naturschutz.

Der BN fordert nun alle Beteiligten auf, diese erfreuliche Diskussion beherzt fortzusetzen und die Erweiterung gut voranzubringen. Die Bevölkerung müsse aber dabei gut eingebunden und informiert werden und Anregungen aufgegriffen werden. So könnte sichergestellt werden, dass sich die allgemeine Akzeptanz dafür entwickelt.

BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Landesfachgeschäftsstelle München
Tel. 089 548 298 63