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Umwelt-Tipp vom BUND Naturschutz

Warum man keine torfhaltige Blumenerde kaufen sollte und wie man leicht darauf verzichten kann zeigt der Umwelt-Tipp des BUND Naturschutz in Mün-chen (BN).

Auch in diesem Jahr bieten Gartencenter und Discounter wieder günstige Garten- und Blumenerden an. Die meisten davon bestehen zu 90 – 95 % aus Torf. Der günstige Preis verschleiert die negativen Folgen, die mit dem industriellen Torfabbau verbunden sind. Denn Moore sind wertvolle Biotope, die in Jahrtausenden herangewachsen sind. Sie bieten seltenen

Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und erfüllen eine wichtige Funktion beim Schutz des Klimas, da sie eine enorme Kohlenstoffspeicherkapazität haben. Sie tragen zum Hochwasserschutz bei, indem sie große Wassermengen wie ein Schwamm speichern und langsam abgeben können. „Darum gilt: Augen auf beim Erdenkauf! Vom Torfabbau und der hierfür notwendigen Trockenlegung erholen sich die Moore in der Regel nicht – denn selbst ein gesundes Moor wächst in einem Jahr nur etwa 1 mm. Um einen Meter neuen Torf aufzubauen, sind 1000 Jahre notwendig. Wer torffreie Erde verwendet, schont die Moore und das Klima“ so Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München.

Inzwischen bieten manche Gartencenter zumindest ein torffreies Produkt an. Achten Sie beim Kauf auf die Bezeichnung „100% torffrei“. Ist eine Erde nur als „torfreduziert“ gekennzeichnet, kann sie bis zu 45% Torf enthalten. Auch die EU-Bio-Verordnung schränkt den Einsatz von Torf nicht ein - Bio-Erden sind also nicht immer automatisch auch torffreie Erden.
Der BUND hat unter www.bund.net/torffrei eine Liste von Anbietern torffreier Erde zusammengestellt.

Die Stadt München wirbt mit den „Münchner Erden“. Leider sind auch die als Sackwaren käuflichen Münchner Erdenprodukte derzeit nur torfreduziert mit einer Beimischung von 45 % Torf. Torffreie Erden aus München gibt es nur als lose Ware im Erdenwerk Freimann (Mindestabnahmemenge 100 kg, bei Kompost 40 l). „Während andere Städte wie Hannover den Bürgern eine hochwertige torffreie Blumenerde günstig in Säcken zum Kauf anbieten, ist dies in München bislang noch nicht der Fall. Für eine Stadt, die sich hohe Ziele in Sachen Klimaschutz und Artenvielfalt gesteckt hat, ist das mehr als verwunderlich. Torf ist im Privatgarten in keiner Weise notwendig. Hier muss München noch deutlich besser werden“ ergänzt Hierneis. „Glück hat, wer einen eigenen Komposthaufen aufbauen kann. Auf Gemüsebeeten und unter Stauden sorgt Kompost für ein gutes Pflanzenwachstum im nächsten Frühjahr und verbessert den Boden“. Kompostierung ahmt den Naturkreislauf in beschleunigter Form nach. Dem Boden wird mit Kompost organisches Material zugeführt, das als Düngung wirkt.

Weitere Informationen und eine Anleitung zum Thema „Erde selber machen“ finden Sie in unserem Flyer „Gartentipp: Kompost statt Torf“.
Mehr Infos auch unter www.bn-muenchen.de, im Bereich „Natur und Garten“.

Mehr Informationen zum Thema auch am BN Service-Telefon:
Tel. 089 / 51 56 76 – 0
Mo – Fr: 9.00 – 12.30 Uhr, Di & Do zusätzl.: 13.30 – 17.00 Uhr

BUND Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe München Pettenkoferstr. 10 a, 80336 München
www.bn-muenchen.de