sdg banner deutsch

BürostuhlSpatz

Wer eine Büroarbeit hat, weiß es: Der Wohlfühlfaktor spielt eine wichtige Rolle für unsere Arbeitsmotivation. In einer gesunden Umgebung, sprich sauberer Luft, schadstofffreien Möbeln und einer freundlichen Raumatmosphäre arbeitet es sich besser.   

Ruhiger Platz fürs Homeoffice

Immer mehr Angestellte müssen heutzutage von zuhause ihre Arbeit erledigen, Homeoffice ist das Stichwort. Wer nicht über den Luxus eines eigenen Zimmers für den Arbeitsplatz zuhause verfügt, sucht sich am besten eine ruhige, helle Ecke, die nur dieser Arbeit dient. Alle privaten Sachen lenken ab. Kinder und Mitbewohner müssen akzeptieren, dass sie zu bestimmten Zeiten hier nicht stören dürfen. Allerdings sollten Sie selbst diese Zeiten auch einhalten und nicht überziehen. Bei der Ausstattung sollten Sie ein paar Dinge berücksichtigen.

Farben wirken

Wie wir kommunizieren, ob wir uns konzentrieren und entspannen können, das können Farben beeinflussen. Reines Weiß hat reflektierende Eigenschaften und kann auf Dauer die Augen ermüden; dezent farbige Räume, oder nur einzelne farbig gestrichene Wände sind daher besser für eine gute Arbeitsatmosphäre.

Kleine Räume sollten stets besonders hell gestaltet werden, damit sie nicht drückend wirken. Grün fördert die Konzentration, beruhigt die Nerven und sorgt für seelische Ausgeglichenheit. Bei ansonsten weißen Wänden ist daher ein grüner Bodenbelag von Vorteil. Ein helles, sonniges Gelb wirkt Müdigkeit und Abgespanntheit vor. Blau wirkt oft kühl, aber auch beruhigend und entspannend, steht für Genauigkeit, Konzentration, Mut, klares Denken, Lernen, Selbstvertrauen und Entwicklungsprozesse.

Das Wichtigste: Gut Sitzen

Weil am Arbeitsplatz meist sitzend in einen Bildschirm geguckt wird, ist die Sitzqualität von größter Wichtigkeit. Ein rückenschonender Stuhl sollte sich flexibel auf die Bedürfnisse   des Nutzers einstellen   lassen und ergonomisch geformt sein. Ein guter Stuhl hat eine verstellbare Lendenwirbelstütze mit Synchronmechanik, bei der Sitz- und Rückenlehne aufeinander abgestimmt sind und den Körperbewegungen automatisch folgen. Orthopäden empfehlen, sich darin öfter mal vor und zurück zu lehnen und die Position zu wechseln. Es lohnt sich, bei so einem Bürostuhl, der viele Jahre die meisten Stunden des Tages genutzt wird, etwas mehr Geld für eine gute Verarbeitung mit hochwertigem Kunststoff und gutem Sitzbezug, am besten mit hohem Schurwollanteil, auszugeben. Mit einem runden Gummikissen oder einem Keilkissen aus dem Sanitätshaus kann für Rückenleidende eine bessere Sitzqualität erreicht werden. Ein Stoffüberzug sorgt dafür, dass das Plastik des Luftkissens beim darauf Sitzen keine unangenehme Schwitznässe verursacht.

Schadstoffarme Ausstattung

Bei neuen Möbeln und Böden gilt es, auf Qualität zu achten, insbesondere auf ausgasendes Formaldehyd (chemische Bezeichnung Methanol), das vor allem in Holzspanplatten (Kleber) und Teppichen enthalten sein kann, wie auch in Konservierungsmittel für Lacke, Farben und Kunstharzen. Das süßlich-stechend riechende Gas ist krebserregend und kann zu Asthma und Allergien führen. Kopfschmerzen, Atembeschwerden und gereizte Schleimhäute sind erste Anzeichen. Ein Schnelltest kann ermitteln, wieviel und wo Gas austritt. Wenn Sie selbst messen wollen: Es gibt in Apotheken einen Formaldehyd-Schnelltest für unter 50 Euro zu kaufen. Eine gründliche Raumluftuntersuchung auf viele flüchtige Substanzen sowie Schimmel und Hausstaub führen Innenraumdiagnostiker und spezielle Labore durch.

Teppich gegen Feinstaub

Teppichböden sind im Büro zu empfehlen, da sie den Feinstaubgehalt in der Luft um die Hälfte reduzieren können. Teppiche oder Teppichfliesen aus Wolle sorgen für warme Füße, auch dämpfen sie Geräusche und schaffen eine angenehme Arbeitsumgebung. Sehr robust sind Bodenbeläge aus Ziegenhaar. Die Gütezeichen Blauer Engel oder Goldenes M weisen schadstoffarme Produkte aus. Wenn Sie Möbel und Teppichböden nicht austauschen können, hilft eine Birkenfeige neben dem Schreibtisch, die die Ausdünstungen aufnimmt, auch Grünlilie, Drachenbaum, Efeu- oder Purpurtute, Strahlenaralie und Bergpalme sind hier nützlich.

Flimmerfreie Monitore mit Blaulichtfilter

Sehr wichtig für die Gesundheit der Augen ist natürlich die Beschaffenheit des Monitors von Computer oder Laptop. Menschen nehmen das Flimmern von Monitoren bewusst oder unbewusst wahr. Bei längerer Bildschirmarbeit kann dies schnell zum Ermüden der Augen oder zu anderen Beschwerden wie Kopfschmerzen führen. Eine höhere Pixeldichte, also schärfere Bilddarstellung ist daher besser für die Augen, ebenso ein Blaulicht-Filter und die sogenannte Flicker-Free-Technologie. Flimmern tritt hauptsächlich bei Flachbildschirmen mit LED-Hintergrundbeleuchtung auf. Besonders spürbar ist es bei geringer Bildhelligkeit. Bei der Flicker Free Technologie wird die Helligkeit des Hintergrundlichts kontinuierlich gesteuert. Bei einem Neukauf ist diese deswegen ein sehr wichtiges Kriterium.

Energiezertifizierungen wie das Energy Star-Label sollten mittlerweile zum Standard gehören. Allerdings müssen Sie selbst darauf achten, dass die Energiesparfunktionen an den Geräten aktiviert sind. Weil Computer im Standby-Modus immer noch 50 Prozent des für den Betrieb benötigten Stroms verbrauchen, ist es ratsam, die Geräte nach Arbeitsschluss komplett auszuschalten.

Gute Luft mit Bewegung

Zwischendurch sollten Sie immer mal wieder aufstehen und für frische Luft sorgen. Wer längere Zeit in einen Monitor guckt, nimmt dabei unbewusst eine starre Haltung ein. Kopfschmerzen und Nackenverspannungen sind die Folge. Kopf und Augen zu bewegen, bewusst zu entspannen, mit den Schultern zu kreisen, schafft Abhilfe. Es gibt im Internet  gute Anleitungen für entlastende Bewegungen, die Sie automatisch in den Büroalltag integrieren können. Mit guter Motivation und Ausstattung steht dann dem frohen Schaffen nichts mehr im Wege.

Andrea Reiche