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Zwei für die Sommerzeit

Die Brotzeit oder Jause, wie die Österreicher sagen, ist meist die Belohnung für eine vorausgegangene Anstrengung. Eine Wanderung zum Beispiel, oder die Arbeit auf dem Feld. Aber auch eine unkomplizierte Form mit Freunden in der Natur zu essen.        

Mahlzeiten im Freien einzunehmen wurde bereits in der Antike praktiziert und im Barock von meist herrschaftlichen Kreisen kultiviert. Heute umfasst der Ausdruck Picknick alle Formen des Outdoor-Schlemmens. Ob im Biergarten mit der mitgebrachten Brotzeit, oder der stärkende Happen im Laufe einer Wanderung. Je nachdem, ob man mit dem Rad, per Pferd oder zu Fuß unterwegs ist, das Auto nimmt oder mit der Bahn reist, ausschlaggebend für die Opulenz eines Frischluftmahles ist in erster Linie die Transportmöglichkeit. Ist man zu Fuß unterwegs und muss alles auf den eigenen Schultern tragen bedarf es einer anderen Planung als wenn man mit Rad, Motorrad oder Auto unterwegs ist. Hier einige Tipps für ein gelungenes Picknick.

Picknick für Praktiker

Für diese Sorte Freiluftesser gilt in erster Linie: Der Weg ist das Ziel! Sie sind meist zu Fuß, mit dem Rad oder auch mit dem Pferd unterwegs. Diese nicht ganz erschütterungsfreie Art der Fortbewegung bedingt, dass Rucksack oder Satteltaschen mit robusten Lebensmitteln gefüllt werden und auf kohlensäurehaltige Getränke besser verzichtet wird. Belegte Brote können in Lunchboxen aus Edelstahl oder nachwachsenden Rohstoffen wie Bambus zerstörungsfrei transportiert werden. Ein gesunder Apfel muss nicht extra verpackt werden und ein Müsliriegel bringt seine Verpackung mit. Wem das ein wenig zu spartanisch ist, kann mit wärmebeständigen Salaten wie einem Nudelsalat ohne Mayonnaise, Tomatensalat ohne Zwiebeln oder Paprika-, Karotten- und Gurkenstücken das Menue frisch aufwerten. Auch das lässt sich alles in gut schließenden Brotzeitboxen transportieren. Da trinken auf Wanderschaft wichtig für Gesundheit und Wohlfühlen ist, sollte auch hauptsächlich Wasser in den Rucksack. Plastikflaschen sind zwar leicht, aber out. Die eventuelle Belastung mit Bisphenol A, einem hormonellen Schadstoff, und der Umweltschutz verbieten diese Behältnisse. Besser ist es auch hier auf Edelstahl zu setzen. Es gibt zweiwandige Trinkflaschen, die sehr leicht sind und darüber hinaus eine gute Kühlung garantieren. Die einmalige Ausgabe von 20 bis 30 Euro ist dafür gut angelegt.

Picknick im Biergarten

In allen Münchner Biergärten gibt es traditionell einen Bereich in dem die eigene Brotzeit mitgebracht werden darf und nur die Getränke beim Wirt gekauft werden müssen. Daher kann nach einem Rundruf bei Freunden spontan der Radi, der Wurstsalat, der Emmentaler-Käse und die frischen Brezen eingepackt werden. In Corona-Zeiten sind trotz Öffnungen der Biergärten einige Hygiene-Vorschriften zu beachten, die jedoch die Freude am Treffen unter schattigen Bäumen keineswegs beeinträchtigen. Unter www.muenchen.de sind einige der schönsten Biergärten der Stadt zu finden. Aber auch im Umland finden sich gemütliche Biergärten, manche sogar in S-Bahn-Nähe und mit eigener Brauerei (www.stadtgui.de)

Picknick für Familien

Wer mit dem Nachwuchs unterwegs ist muss beim Ziel wie auch beim Picknickkorb kindgerecht planen. Schließlich soll es ja kein langweiliger Familienausflug, sondern ein Abenteuer in der Natur werden. Am besten wählt man einen Platz mit einem Bach oder einem See. Dort können die Kinder nach Herzenslust plantschen, Dämme bauen oder Schiffchen aus Holzstücken treiben lassen. Der Picknickkorb ist in diesen Fällen meist eine Kühltasche bzw. Kühlrucksack. Mit ein paar Kühlakkus kann man Speisen und Getränke lange kalt halten.

Eine Brotzeit im Freien mit der ganzen Familie bedeutet eine Menge Gepäck, aber da man mit Kindern sowieso meist mit dem Auto oder dem Radl unterwegs ist und darüber hinaus viele Schultern zum Tragen bereit stehen, ist das keine Problem. Aus diesem Grund kann man auch eine größere Auswahl an Leckereien zusammenpacken. Praktisch sind Lebensmittel, die ihre Verpackung gleich mitbringen wie Melonen, Gurken oder hart gekochte Eier, aber auch unempfindliche Gemüse wie Radieschen, Karotten, Kohlrabi und Stangensellerie, die roh wie auch mit Dips herrlich frisch schmecken. Gut durchgebratene Hühnerbeinchen oder kleine Fleischbällchen sind bei Kindern ebenfalls sehr beliebt. Vollkornbrot und Kornsemmeln stecken den Transport in der Kühltasche besser weg als weiches Weißbrot und statt Schokolade für die Kids packt man besser einen Fruchtsalat ein, der mit einem Tropfen Zitronensaft seine appetitliche Farbe behält. Die Fruchtsaftgetränke sollten keinen zusätzlichen Zucker und möglichst auch keine Kohlensäure enthalten.

Über das Essen und Trinken hinaus sind beim Picknick mit Kindern folgende Dinge wichtig: Stichsalbe bzw. Apis mellifera und Arnika-Globuli, Pflaster, Desinfektionsspray, Sonnenschutz und vielleicht ein T-Shirt zum Wechseln.

Die Kinder dürfen das Smartphone dagegen gerne zuhause lassen.

Picknick für Genießer

Hier kommt der klassische Picknickkorb zum Einsatz. Edel bestückt mit Porzellan und Glas. Natürlich darf auch das weiße „Tisch“tuch und einige Sitzkissen nicht fehlen. Da es uns allerdings, zumindest den meisten von uns, an entsprechender Dienerschaft fehlt, müssen die Tragearbeiten gut verteilt werden. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, dann sollte also der Platz in der Natur nicht allzu weit vom Parkplatz entfernt sein. Eine lustige Alternative, die von Anfang an Spaß macht: Man leiht sich ein Lastenfahrrad (www.pedalhelden.de) und radelt locker mit Kind und Kegel zum Picknick-Platz.

Picknick für Umweltbewußte

Bei jeder Picknick-Art sollte oberstes Gebot sein, die Natur zu schonen. Wiesen vor der Mahd sind Futtergrundlage für Tiere und kein Abenteuerspielplatz, Feuer im Freien verbietet sich wegen der Waldbrandgefahr und Müll in jeglicher Form hat in der Natur sowieso nichts zu suchen. Genießen wir unsere wunderschöne Landschaft und hinterlassen nichts weiter als ein paar Fußspuren.

Elisabeth Schütze