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Tee für jede Lebenslage

Winter ist Teezeit, ganz klar. Denn in der kalten und dunklen Jahreszeit verbringen wir die meiste Zeit drinnen. Auf dem Sofa oder beim Lesen – eine Tasse Tee fehlt dabei selten. Heiß und aromatisch soll er sein, ob schwarz, grün, aus Kräutern oder mit Gewürzen. Gesund ist ein ökologisch angebauter Tee ohnehin.

TeezeremonieSpatz

Das gute am Tee ist: Es gibt ihn wirklich für jede Lebenslage. Anregend oder entspannend, beruhigend oder heilend – je nach Bedarf lässt sich Tee aus verschiedenen Zutaten bereiten. Dabei gebührt der Name Tee eigentlich nur dem Aufguss aus den Blättern der Teepflanze Camellia sinensis, schwarz, also fermentiert, oder grün, nur getrocknet. Aufgüsse von Kräutern, Früchten oder Gewürzen nennt man gemeinhin ebenfalls Tee und da gibt es inzwischen eine riesige Auswahl.

Gesund und anregend: schwarzer und grüner Tee

Aber erstmal zum „richtigen“ Tee. Der wird aus den Blättern und Blattknospen der Pflanzenarten Camellia sinensis, einer Kamelienart gemacht. Als immergrüne Sträucher von einem bis fünf Metern Höhe, wachsen sie im subtropischen Monsunklima mit feuchten, heißen Sommern und relativ trockenen, kühlen Wintern vor allem in asiatischen Hochlagen. Hier haben besonders Japan und China eine spezielle Teekultur entwickelt. Große Anbauländer sind daneben Indien, Kenia, Sri Lanka und die Türkei. Grüner, unfermentierter Tee wird nach dem Welken nur kurz erhitzt, gedämpft oder geröstet, die Inhaltsstoffe des Teeblattes bleiben erhalten. Seit einigen Jahren wird er auch bei uns als Matcha-Pulver angeboten, das mit einem kleinen Bambusbesen und nur 80 Grad heißem Wasser aufgeschäumt wird; das ist die Sorte, die bei der japanischen Teezeremonie zum Einsatz kommt.
Schwarzer Tee wird gewelkt, gerollt, gesiebt, bei hoher Luftfeuchtigkeit fermentiert und anschließend in heißer Luft getrocknet. Das enthaltene Teein, chemisch gleich mit Koffein, ist an bestimmte Pflanzenstoffe gebunden und wird erst im Darm freigesetzt. Die anregende Wirkung hält deswegen länger an. Die Gerbstoffe werden nach zwei bis drei Minuten gelöst, können aber auf den Magen schlagen. Wer viel schwarzen Tee und Kaffee trinkt, sollte auf seinen Eisenhaushalt achten, denn die Gerbstoffe können die Eisenaufnahme im Darm stören. Über die allgemein gesundheitsfördernde Wirkung von Tee besteht aber kein Zweifel. So haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass er die Blutgefäße erweitern und das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen vermindern kann, vor Osteoporose und Krebs schützt.

Frisch, würzig oder sinnlich:
Kräuter- und Früchtetees

Nicht nur zur Winterzeit, aber als Wärmespender dann besonders beliebt sind Tees aus Kräuterblättern, Früchten, Gewürzen oder auch Wurzeln. Kräuter- und Früchtetees werden aus mehr als 400 verschiedenen Pflanzenteilen, aus Blüten, Samen, Knospen, Wurzeln komponiert. In der Erkältungszeit hilft ein Tee aus fein geschnittenem oder geriebenem Ingwer und Zitronensaft, schneller gesund zu werden. Beliebt ist auch Cistus-Tee aus der kretischen Zistrose und der aromatische griechische Bergtee. Ganz im Trend liegt auch Mate-Tee aus den geschnittenen trockenen Blättern des Matebaums, einem Stechpalmengewächs aus Südamerika, dem eine anregende und hungerstillende Wirkung nachgesagt wird. Er soll auch vorbeugend gegen Darmkrebs wirken.

Zum Abendessen eignen sich leichte Kräutertees mit Melisse, Kamille, Zitronenverbene, Pfefferminze, Brennnessel, Hibiskus oder Salbei. Fenchel-Anis-Kümmel sorgt für einen guten Magen. Solche Mischungen sind bei uns besonders beliebt, hat die Wirtschaftsvereinigung Kräuter- und Früchtetee herausgefunden. Im Jahr 2018 stieg der Verbrauch von Kräuter- und Früchtetee auf 40.184 Tonnen, das sind 16,7 Milliarden Becher. Über 10 Prozent davon waren Bio-Tees. Der ökologische Anbau untersagt den Einsatz von chemischen Pestiziden und Dünger. Zudem achten Bio-Unternehmen darauf, dass ihre aus anderen Ländern bezogenen Kräuter und Gewürze fair bezahlt werden. Da lässt es sich schön zurücklehnen und eine Tasse Tee genießen.

Andrea Reiche