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Pizza

Fertiggerichte von heimisch bis exotisch

Sommer, Sonne, Picknickzeit: Draußen essen mit Freunden und Familie ist Sommerfeeling pur. Da will man vorher auch nicht lange in der Küche stehen, lieber die Zeit mit den anderen genießen. Aber gesund und frisch soll sein, was auf die Decke kommt. Voilá, hier gibt‘s leckere Schnell-Gerichte: im Biomarkt.

Bio to go:

Fertige Salate, Wraps oder Suppen liegen voll im Trend, weil viele Menschen heute keine Zeit oder Lust zum Kochen haben. Auf solche Kunden hat sich der Biohandel in den letzten Jahren verstärkt eingestellt. Und das Angebot wächst mit einer sich ständig vergrößernden Auswahl an sogenannten Convenience-Produkten – Lebensmittel, die stark verarbeitet und mit nur noch minimalem Aufwand zu essfertigen Gerichten zubereitet sind. Die Hersteller von biologisch erzeugter Nahrung liegen damit nicht nur im Trend der Zeit, sie sind gar zu Trendsettern geworden. Vor allem ihre junge Kundschaft greift gerne zu den Zeit sparenden halb oder ganz fertigen Produkten – fleischlos und vegan sollen die auch sein, das signalisieren die gestiegenen Umsatzzahlen zum Beispiel bei Brotaufstrichen.

Und warum auch nicht: Bio darf nicht altbacken und zeitaufwändig daher kommen, wenn es der konventionellen Konkurrenz die Stirn bieten will. Und: Vor allem immer mehr junge Leute bevorzugen beim Einkauf hochwertige Nahrungsmittel, die gentechnikfrei und wenig behandelt hergestellt sind. Für diese Zielgruppe, die neben Beruf und Familie oft wenig Zeit zum Kochen hat, produziert der Markt eine breite Palette von vorverarbeiteten Gerichten, die mit ihrer Auswahl an oft auch exotischen Gewürzen, den Geschmack der reisefreudigen und weltzugewandten jungen Genießer berücksichtigen.

Fleischlos und vegan: Von der Hand in den Mund

Zubereitete Lebensmittel zum raschen Verzehr hat es ja schon zu Omas Zeiten gegeben, etwa um eingemachtes Sommergemüse oder -obst in den Winter zu retten. Neben dem herkömmlichen Sortiment aus Dose und Glas sind in den Gefriertruhen und Regalen heute immer mehr Backmischungen für Kuchen und Brot, Gewürzzusammenstellungen, Müslis oder Trockenmischungen für Getreide- und Reisgerichte bis hin zu küchenfertig geschnittenen Salaten und verzehrfertigen Gerichten zu finden.
Neue Impulse kommen hier vor allem aus der vegetarischen und veganen Küche. Praktisch ist das für die Kunden, denn es muss nicht lange in den Inhaltsstoffen gesucht werden, was drin ist. Einige Hersteller haben sich ganz auf verzehrfertige Gerichte konzentriert, die keinerlei weitere Zubereitung benötigen. Von Teigtaschen, Gemüsenuggets, Frühlingsrollen, Falafel über Kebab-Snack zum Sauerkraut-Wrap und Algen-salat bleiben keine Wünsche offen, das Angebot reicht vom mediterran bis orientalisch, einmal um die Küchen der Welt.

Zum Aufbacken und Aufgießen:

Fürs Büro, im Urlaub und zwischendurch – das Tiefkühl- und Frischesortiment bietet „in bio“ viele Fertiggerichte. Tiefgefrorene Pizza, Flammkuchen, Germknödel, Pommes und Puffer, Lasagne, Fleischbällchen oder Paella und frische Teigwaren wie Ravioli, Tortellini, Maultaschen, Klöße und Gnocci. Es gibt auch immer mehr trockene Mischungen, die nur noch mit Flüssigkeit angemacht werden müssen, oder mit wenigen frischen Zutaten angereichert werden können. In fünf Minuten ist dann eine vollwertige Bio-Mahlzeit für die Büropause verzehrfertig. Quinoa, Bulgur, Hirse und Reis bilden dabei oft die Grundlage für Taboulé, Couscous, Thai oder Madras Curry und Paella. Mischungen für Burger oder Currys gibt es mit Mais, Grünkern, Hafer oder Hülsenfrüchten, wie etwa Linsen.
Auch für Bio-Fans, die im Zelt, Wohnwagen oder in der Ferienwohnung ihre Mahlzeiten schnell selber zubereiten wollen, dürften die neuen Mischungen für Bratlinge und Falafel im Sortiment neben Soßenpulver, Suppen, Püreeflocken eine Bereicherung sein.

Feinkost für Feinschmecker

Auf ganze Mahlzeiten aus dem Becher haben sich einige Hersteller spezialisiert und stellen ein Sortiment fertiger Nudelgerichte oder Suppen aus verschiedenen Gemüsen, Eintöpfe oder Salate bereit – angeboten werden hier auch exotische Gerichte wie Daal (indischer Linseneintopf) und Tikka Masala (indisches Gemüse mit Basmatireis) neben heimischer Hausmannskost, etwa Kartoffelgulasch. Etabliert haben sich auch Gemüse- oder Schüttel-Salate, zum Beispiel aus Nudeln, Rohkost und Salat. Das Dressing ist ganz unten im Plastikbecher. Durch einfaches Schütteln vermischen sich die Bestandteile und ein gesunder Salat ist bereitet.
Seit einiger Zeit schon sind für eilige Esser auch bereits küchenfertig gewaschene und geschnittene Salate in Bioqualität im Handel – dazu fertig gemischte Salatsoßen. Der Salat aus Tüte oder Schale ist bereits gewaschen, geputzt und geschnitten. Dabei wird allerdings die Salatstruktur zerstört, die Blätter sind anfälliger für Keime. Deshalb ist es besser, den Salat nochmal zu waschen. Hat man allerdings eine Spüle zum Salat waschen und putzen zur Verfügung, spricht das dann doch für den ganzen Salatkopf, dann kann auf die Plastikverpackung verzichtet werden.

Vorteil Bio: Ohne künstliche Zusatzstoffe

Alle Zutaten wie Mehl, Zucker, Gemüse, Obst, Fleisch, Kräuter oder Gewürze müssen natürlich aus kontrolliert biologischer Herkunft sein. Von den über 300 in der Europäischen Union zugelassenen Zusatzstoffen dürfen Verarbeiter ökologischer Lebensmittel nur etwa ein Zehntel einsetzen. Bio-Sossenpulver haben oft als Basis gemahlenen Dinkel, Hafer, oder Gerste und kommen ohne Zusatz von chemisch veränderter (modifizierter) Stärke, Verdickungsmitteln, gehärteten Fetten, Geschmacksverstärkern wie Glutamat und künstliche Aromen aus. Auch synthetische Farbstoffe oder Süß- und Konservierungsstoffe sind nicht erlaubt. Ob verarbeitet oder nicht – wo Bio draufsteht, muss es auch drin sein.

Andrea Reiche