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Köstlich erfrischend: Sommergetränke

Der Sommer bietet andere Erfrischungen als der Winter: In der warmen Jahreszeit verlangen wir nicht nach heißen, sondern nach leichten, durststillenden Getränken. Obwohl ein warmer Tee auch an einem Sommertag gut tut und herrlich erfrischt.                   

Unsere Alten haben es noch gewusst: Kaltes, also sehr kaltes, ist nicht gut für den Magen. Deshalb vertrauten sie der selbst gemachten Limonade mit Zutaten aus dem eigenen Garten wie Holunder, Minze  oder Johannisbeere. Und Coca Cola aus Amerika hatte es schwer, sich in Deutschland zu etablieren. Das ist jetzt auch schon um die 100 Jahre her und Cola trinken so selbstverständlich, wie sie kalt sein muss. Denn warme Cola, das schmeckt einfach nicht.

Selbst gemachter Sommergenuss

Und es muss wirklich nicht die fertige braune Limo sein, die vor allem süß ist und dick macht. Dabei ist es so einfach, sich eine wohlschmeckende und gesunde Limo selber zu machen: Leitungs- oder Mineralwasser, ein Schuss Zitronensaft, vielleicht einige Minzblätter – und fertig ist ein erfrischendes und gesundes Getränk. Raffinierter geht natürlich immer. Wer zum Beispiel Holunderblüten gesammelt und sich daraus einen Sirup gebraut hat, hat den ganzen Sommer über köstliche Holunderlimonade. Der im Herbst gepresste Apfelsaft und das Cassis aus schwarzen Johannisbeeren sind, kühl und dunkel am besten in braunen Flaschen aufbewahrt, leckere fruchtige Zugaben zum Mineralwasser. Das hat mein Opa schon so gemacht, der den herrlich sauer schmeckenden roten Johannisbeersaft in kleinen brauen Flaschen mit Gummipfropfen im Keller aufbewahrte. Auch Rhabarber lässt sich mit etwas Rohrohzucker und Limettensaft zu einer erfrischenden Limonade verarbeiten.

Wer mal einen etwas anderen, gehaltvolleren Drink möchte, mischt Frucht mit Gemüse, zum Beispiel Apfel- mit Karotten-, oder Rote-Bete-Saft und kühlt das ganze mit einigen Eiswürfeln, das macht den Saft auch flüssiger. Tomatensaft schmeckt übrigens nicht nur im Flugzeug. Gewürzt mit Pfeffer und Salz oder, wer es scharf mag, mit Tabasco, ersetzt er sogar eine Mahlzeit und ist völlig zuckerfrei, probieren Sie es doch mal aus!

Sommerhit Eistee

Immer beliebter wird Eistee in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Grundlage dafür ist starker schwarzer oder grüner Tee. Der muss allerdings sehr schnell mit vielen Eiswürfeln gekühlt werden, damit er keine Bitterstoffe bildet. Selbstverständlich eignet sich auch jeder Kräutertee. Mit Fruchtsaft oder -püree aus Apfel, Mango, Ananas, Pfirsich und natürlich Zitronen- oder Limettensaft, auch mal scharf mit Ingwer oder Chili, Eistee muss nicht immer süß sein.
Im Bioladen gibt es sogenannten puren Muttersaft aus verschiedenen Beeren oder Früchten – zum Beispiel Heidelbeere, Cranberry oder Granatapfel – ein Schuss davon genügt für eine besonders fruchtige Variante. Einige Minzblätter oder Kokoswasser geben dem Eistee einen tropischen Touch.

Auch kalter Kaffee ist ein hervorragendes sommerliches Erfrischungsgetränk, in heißen Ländern wie Griechenland und Spanien ist das schon lange bekannt. Hier setzt man dem kalten Kaffee einige Eiswürfel zu, das wird dann Frappé genannt. Wer mag, gibt, Soja- oder Hafermilch hinein, das macht den Kaffee cremiger.

Leicht oder mit Schuss: Sommerbowle

Das Highlight einer Gartenparty ist – heute wie früher – eine erfrischende, fruchtige Bowle. Ob mit oder ohne Alkohol, nach Frucht schmecken soll sie. Und perlen muss sie – durch spritziges Mineralwasser, Zitronenlimo, Bitter Lemon, Gin Tonic, Ginger Ale, Prosecco oder Sekt, allen Getränken eben, die viel Kohlensäure enthalten. Ganze Früchte, wenn sie klein sind wie rote oder schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren oder Himbeeren, sehen prima aus und geben fruchtigen Geschmack. Klassisch sind Pfirsich, Wasser- oder Honigmelone, Kiwi oder Ananas in Stücken. Auch Orangen, Mandarinen oder Grapefruit eignen sich. Mit Rosenblättern, Lavendelblüten oder Rosmarinzweiglein, Zitronen- und Limettenscheiben lässt sich die Bowle in einer großen gläsernen Schale schön garnieren.

Wenig Zucker, mehr Geschmack

Bei all diesen Getränken sollte man darauf achten, so wenig Zucker wie möglich zuzugeben. Zucker gibt es schon genug in unseren Lebensmitteln, da müssen wir ihn nicht auch noch trinken. Leider ist in vielen käuflichen Produkten zu viel raffinierter Zucker enthalten. Der macht nicht nur dick, sondern auch krank, vor allem mit durch Übergewicht verursachter Diabetes II.

 Gesünder sind Voll- oder Rohrohrzucker. Alternative Süßmittel sind auch Kokosblüten- oder Ahornsirup, Agavendicksaft, Honig und – wer es ganz kalorienarm mag – Stevia, Birkenzucker oder Erythrit. Die gibt es mittlerweile in jedem gut sortierten Bioladen. Xylit, wie Birkenzucker auch genannt wird, ist nicht nur gesund für die Zähne, denn er wirkt gegen Karies, sondern hat auch einen besonderen Kühleffekt auf der Zunge und eignet sich daher für Sommerdrinks sehr gut; allerdings reicht meist schon eine sehr kleine Menge aus – das muss jeder für sich dosieren. Zuviel Erythrit oder Xylit verursachen Verdauungsbeschwerden.

Haustierbesitzer sollten übrigens auch vorsichtig mit Birkenzucker sein, denn Xylit ist giftig für Hunde und Katzen.
Ein sehr gesunder Zuckerersatz und heute viel weniger bekannt als früher ist Melasse in Bio-Qualität aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben. Melasse ist reich an Mineralstoffen, Mikronährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Je dunkler in der Farbe, desto weniger Zucker und mehr Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Magnesium und vor allem das für unser Immunsystem wichtige Eisen sind enthalten. Mit viel Wasser verdünnt sowie Sanddornpüree, Zitronen- oder Limettensaft, die viel Vitamin C enthalten, kann unser Körper das Eisen gut verwerten.

Für Drink-Liebhaber, die keine Zeit haben, sich Eistee, Sommerbowle oder Limonade selber zu mixen, hält der Biohandel eine große Auswahl fruchtiger,  prickelnder Getränke bereit. Die Hersteller sind hier in den letzten Jahren sehr erfinderisch gewesen und bieten für verwöhnte Gaumen viele erfrischende Highlights in Glasflaschen an.

Andrea Reiche