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Dass die Rente wirklich sicher ist, davon sind nur noch die wenigsten Menschen überzeugt. Mehr denn je liegt die Altersvorsorge in der eigenen Hand. Denn nur wer bei Zeiten die richtigen Vorkehrungen trifft, wird auch im Ruhestand seinen gewohnten Lebensstandard halten können. Wie bei grünen Geldanlagen sollte auch bei der Altersvorsorge auf Anbieter geachtet werden, die Nachhaltigkeitskriterien nicht nur bei der Fondsauswahl sicherstellen. 

Zweifellos gilt die private Altersvorsorge als sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Rente. Wie und ob diese für die Deckung des Lebensstandards im Ruhestand ausreicht, hängt von individuellen Faktoren ab. Dabei ist es auch bei der Altersvorsorge immer mehr Menschen wichtig, dass ihr Geld neben einer attraktiven Rendite umwelt- und sozialverträglich in die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft investiert wird. Denn um den Lebensabend sorgenfrei zu genießen, bedarf es bei vielen auch eines guten Gewissens.

Ähnlich wie bei einer freien Vermögensanlage machen auch bei einer privaten Rentenversicherung Investments in ökologische sowie soziale Unternehmen und Projekte den Unterschied. Anbieter sollten daher einer kritischen Überprüfung durch unterschiedliche Kriterien standhalten. Dabei stellt sich z.B. die Frage wie transparent, wirkungsvoll und nachhaltig die angebotenen Investmentfonds und Vermögensanlagen sind? In welche Kapitalanlagen investiert das Versicherungsunternehmen und wie nachhaltig verhält es sich sonst am Markt? Genauso ist zu hinterfragen über welche Stabilität und Eigenmittel der Versicherer verfügt? Wie teuer sind die Versicherungsverträge und auf Grund welcher Basis rechtfertigt das Unternehmen die Kosten? Gleichzeitig sollte auch darauf geachtet werden welche sozialen Standards der Versicherer bietet und wie er sich z.B. gegenüber seinen eigenen Mitarbeitern verhält.

Vorsicht bei trügerischen Renditeversprechen

Leider gilt für viele Versicherer nach wie vor die Höhe der Rendite als Hauptinvestitionskriterium. Die Vergangenheit zeigt aber, dass die freie Kapitalwahl auch große Risiken mit sich bringen kann. Beispielsweise halbierte sich der Wert der BP-Aktie im Jahr 2010 nach der Deepwater-Horizon-Ölkatastrophe am Golf von Mexiko. Auch die Tepco-Aktie verlor nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima fast vollständig ihren Wert und die Bayer AG Aktie wurde nach der Übernahme des größten Saatgutproduzenten von grüner Gentechnik und Hersteller des Vernichtungsmittels Glyphosat mit einem Verlust von über fünfzig Prozent des Aktienwertes vom Markt abgestraft. Hingegen kann davon ausgegangen werden, dass beispielsweise eine klimaschutzfördernde Altersvorsorge auch in 10 bis 20 oder sogar noch in 50 Jahren Bestand haben wird.

Die Definition und Durchsetzung von Negativ- und Positivkriterien können hohen Geldverlusten entgegenwirken. Negativkriterien geben vor, in welche Produkte oder Branchen nicht zu investieren ist. Umgekehrt geben Positivkriterien Anhaltspunkte für sinnvolle Anlagen. Bisher wurden viele Negativkriterien vor allem durch kirchliche Verbände formuliert. Das heißt keine Unterstützung durch die Rente für Kriegswaffenproduktion, Kinderarbeit sowie atomare und fossile Energiewirtschaft. Auch Staaten die Todesstrafen praktizieren oder die Religionsfreiheit einschränken gelten als nicht unterstützungswert, genauso wie die Produktion von Tabak, Alkohol oder Glücksspiel und Pornografie.

Damit grüne und nachhaltige Anlagen erfolgreich funktionieren, sind Positivkriterien festzusetzen. Hier handelt sich unter anderem um folgende Investitionsformen:

– Solarenergie
– Windkraft (On- und Offshore)
– Wasserkraft
– Biomasse aus Reststoffen oder biodiversifiziertem Anbau
– Energiespeicherproduktion
– Wasserstoffproduktion
– Elektrische Antriebe
– EMAS- und ISO-Betriebe
– ENEV-Wohnungsbau und Sanierung
– Sozialer Wohnungsbau
– Einhaltung von Arbeits- und Sozialstandards
– Mikrofinanzen
– Klimaschutz

Generell bleibt festzuhalten, dass nur echte und verbindlich festgesetzte Positiv- und Negativkriterien sowie deren Befolgung über die Nachhaltigkeitsstrategie eines Versicherungsunternehmens Auskunft geben.

Die grüne Rente macht den Unterschied

Rentenversicherer sind Sammelbecken, die ihr Kapital Unternehmen in Form von Aktienanteilen oder Anleihen zur Verfügung stellen. Dabei haben die Versicherungsgesellschaften beispielsweise die Möglichkeit ihren Einfluss in Hauptversammlungen durch das Stimmrecht auszuüben. Aber nicht nur dort sind sie in der Lage Forderungen im Sinne der Nachhaltigkeit und der guten Unternehmensführung zu artikulieren. Die Unterstützung eines Anbieters grüner und nachhaltiger Altersvorsorgen kann daher einen substanziellen Unterschied nicht nur für das eigene, sondern auch das Leben nachfolgender Generationen machen.

Mehr Informationen zum Thema: 
www.gruenerente.de

Stephan Wild