Gesund durch den Winter
Die erste Erkältungswelle haben wir bereits hinter uns. Nun ist es wichtig, der nächsten zu trotzen. Mit ein paar Grundregeln kann man das Erkältungsrisiko minimieren. Und wenn es einen doch erwischt hat? Auch dafür gibt es ein paar Tipps.
Raus an die frische Luft!
Mit den kürzer und dunkler werdenden Tagen fährt auch unser Immunsystem die Aktivität zurück. Dazu kommen noch ungewohnt niedrige Temperaturen und Schmuddelwetter. Und schon sind sie da, die idealen Voraussetzungen für Husten, Schnupfen, Fieber.... Wie gut, wer da den inneren Schweinehund überwindet und trotzdem an die frische Luft geht. Wenn sich dann auch noch ein paar Sonnenstrahlen sehen lassen, wird die Produktion von Vitamin D angeregt und unsere weißen Blutkörperchen, die vor Viren und Bakterien schützen, nehmen wieder vermehrt die Arbeit auf. Frische Luft ist auch in der Wohnung oder am Arbeitsplatz wichtig, denn Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und bereitet damit Erkältungsviren den Boden. Ein Zimmerbrunnen oder Wasserschalen auf dem Heizkörper sowie regelmäßiges Lüften kann hier Abhilfe schaffen.
Rein in die Sauna!
Alle nordischen Völker pflegen eine Sauna-Kultur. Nicht ohne Grund. Ein gepflegter Sauna-Besuch stärkt das Immunsystem, trainiert Herz- und Kreislauf und ist extrem entspannend. Da nicht für alle eine Trockensauna mit rund 90°C geeignet ist, werden von der Infrarotkabine bis zu schonenden Dampfsaunen mit unterschiedlichen Temperaturen viele Alternativen geboten. Wichtig ist nur der Ablauf: Den Körper kurz überwärmen, um ihn dann mit kühlen Güssen anzuregen und bis zum nächsten Saunagang zu entspannen. Drei Durchgänge sind dabei optimal. Und nehmen Sie sich Zeit für einen Sauna-Besuch. Schnell, schnell mal in die Sauna ist absolut kontraproduktiv und wer schon erkältet ist, sollte sie ebenfalls nicht besuchen.
Ran ans Waschbecken!
Händewaschen gehört zu den wichtigsten Vorbeugungsmaßnahmen gegen Erkältungen. Besonders nach Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln oder wenn Sie mit einem erkälteten Kollegen zusammenarbeiten ist häufiges Händewaschen angesagt. Dabei müssen keine Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen. Wasser und Seife reichen vollkommen aus.
Ab ins Bad!
Mit kalten Füßen beginnen viele Erkältungskrankheiten. Wer schon einmal eine Fußreflexzonen-Massage erlebt hat, weiß, in wie weit die Füße mit unserem gesamten Organismus verbunden sind. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass kalte Füße die Temperatur im Rachenraum um rund zwei Grad sinken lässt und damit ein prima Klima für Viren und Bakterien entsteht. Dem kann man mit aufsteigenden Fußbädern Abhilfe schaffen. Man bringt einen Liter heißen Thymiantee auf fußangenehme Temperatur und gießt rund 20 Minuten immer wieder heißes Wasser nach. Danach gut trockenreiben und mit dicken Socken die Wärme erhalten. Wer so richtig durchgefroren ist sollte sich eine ganze Wanne mit entsprechendem Kräuter- und Aromenzusatz aus dem Bioladen gönnen.
Jetzt mit Schal und Mütze!
Auch wenn es nicht belegt ist, dass wir über den Kopf Körperwärme verlieren, so sind Kopfbedeckungen in der kalten Jahreszeit ein Wohlfühlfaktor. Ob Mütze oder Stirnband, Ohrenschützer oder Hut, alles was wärmt gibt uns das Gefühl, gut gegen das Winterwetter geschützt zu sein. Damit sind wir positiv gestimmt und, ob belegbar oder nicht, eine optimistische Einstellung ist auch ein Schutz gegen Krankheiten. Ein warmer Schal kann dagegen recht pragmatisch vor Erkältungen schützen, wenn wir Mund und Nase in der überfüllten U-Bahn vor herumschwirrenden Keimen schützen.
Fit mit Obst und Gemüse!
Unsere Ernährung spielt besonders in der Winterzeit eine große Rolle, ob wir anfällig für Erkältungskrankheiten sind oder nicht. Glücklicherweise bieten herbstliche Gemüse- und Obstsorten viel Potential, um sich vor Husten, Schnupfen, Heiserkeit zu schützen. Zum Beispiel der Kürbis mit einer Menge Mineralien, u.a. Zink, und Vitaminen – lecker als Suppe oder als Kerne-Knabberspaß. Oder Rote Bete, reich an Provitamin A, B-Vitaminen, Vitamin C, Kalzium, Eisen, Eiweiß, Jod, Kalium, Magnesium, Natrium und Phosphor. Diese Inhaltsstoffe sind eine ideale Erkältungsprophylaxe. Hagebutten oder Sanddorn sind hervorragende Vitamin C Lieferanten. In diese Kategorie gehört auch der Grünkohl, der darüber hinaus mit Vitamin A und Betacarotin für eine gute Versorgung der Schleimhäute sorgt. Viel Vitamin C findet sich im Sauerkraut, auch wenn das nicht jedermanns Sache ist. Und da Zitrusfrüchte auch ein wenig zur Weihnachtszeit gehörten, dürfen sie in der Aufzählung nicht fehlen. Allerdings sollten sie aus fairem Handel stammen.
Trotz allem erwischt?
Ja, dann geht es um Schadensbegrenzung. Eine Erkältung kündigt sich ja meistens abends mit kratzendem Hals und dumpfem Kopfgefühl an. Manchmal hilft es, ein warmes Bad zu nehmen, einen Holunderblütentee zu trinken, mit Salbei zu gurgeln und dann ab ins Bett. Auch Globuli können die heranziehende Erkältung abschwächen (www.globuli.de/beschwerden/erkaeltung). Wenn das nicht hilft, sollte man den Dingen seinen Lauf lassen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nehmen Sie keine Nasensprays um den lästigen Schnupfen zu bekämpfen. Die Schleimhäute reagieren nicht umsonst mit Sekret. Sie reinigen sich dadurch. Statt mit Sprays die Nase trocken legen zu wollen, achten Sie darauf, sie immer feucht zu halten. Wenn der Kopf zu sehr brummt, ist wohl eine Schmerztablette angesagt, aber oft hilft auch auf die Schläfen geriebenes Minzöl. Wärmende Gewürztees und eine Hühnersuppe tragen ebenfalls zu einem besseren Körpergefühl bei.
Und schalten Sie einen Gang herunter. Eine einfache Erkältung ist nach acht Tagen auch ohne chemische Medikamente meist ausgestanden. Nur wenn Fieber mit im Spiel ist sollte man einen Arzt aufsuchen, denn dann kann es sich nicht mehr nur um einen grippalen Infekt, sondern um eine echte Grippe handeln.
Kommen Sie gut durch den Winter und bleiben Sie gesund!
Elisabeth Schütze