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Naturmode im Frühjahr/Sommer 2017

Mit dem Hoodie ins Büro? In der Yogahose zum Dinner? Auf die richtige Kombination kommt es an! Das gilt auch für andere Modethemen dieses Sommers. Lassen Sie sich von den neuen Kollektionen der Naturmode-Designer inspirieren und kreieren Sie Ihren ganz persönlichen, nachhaltigen Modestil!

Welches sind derzeit die wichtigsten Themen der Naturmode-Hersteller?

Magdalena Schiffrin, Creative Director Sustainability der nachhaltigen Modemesse Green Showroom Berlin, bringt sie in einem Interview mit den Machern der Berlin Fashion Week im Januar 2017 auf den Punkt:
1. Der Trend zu „Circularity“, die Rückführung von Produkten in den Naturkreislauf, auch „Cradle to Cradle“ genannt.
2. Das „Upcycling“, die Wiederverwertung von Stoffresten und textilen Abfallprodukten für neue Kleidungsstücke. Und
3. die Vermeidung von Plastikmüll in den Meeren. Laut einer Studie der US-Modefirma Patagonia seien die Microplastics nicht allein auf die Kosmetikindustrie, sondern auch auf synthetische Fasern zurückzuführen, die beim Auswaschen synthetischer Kleidung in der Waschmaschine ins Abwasser gelangen. Es gibt also noch mehr Argumente, die für Mode aus Naturfasern aus ökologischem Anbau sprechen.

Ethno-Folklore mit üppigen Verzierungen

Und die präsentiert sich im Frühjahr/Sommer unter modischen Aspekten individuell und selbstbewusst! Eyecatcher-Optiken und Statement-Pieces (besonders trendige Artikel) unterstreichen die Persönlichkeit und versprühen Lebendigkeit. Das Thema Ethnische Folklore manifestiert sich in üppigen handwerklichen Applikationen, Stickereien und Jacquardmustern. Blusen, Tuniken und Maxiröcke sind mit Lingerie-Spitze, Patchwork und Millefleurs verziert. Afrikanische Drucke und Dschungelmotive bestimmen das Bild. Blue Denim – natürlich organic! – ist die perfekte Ergänzung, zum Beispiel die Jeansjacke zum Maxirock mit Ethno-Print – oder auch ganz pur – das Denimkleid.Helle Neutralfarben werden mit Rot-, Blau- und Khakinuancen kombiniert. Warme Farben wie Ziegel, Honig oder Zimt hauchen dem Ethno-Look Leben ein.

Traditioneller Preppy-Style

Die Hemdbluse, modisch geknotet, drapiert oder gerüscht, ist einer der Protagonisten des eher traditionell geprägten Preppy-Looks. Dieser Style wurde ursprünglich von den Schülern der neuenglischen Elite-Gymnasien (den „Preppys“), den auf die Universität vorbereitenden Preparatory Schools, geprägt. Typisch sind längere Oberteile wie Westen, Trench- und Blazermäntel. Aber auch kleine Pullis zu weiten knöchelfreien Hosen wie die Culotte in Marlene-Form oder die schmale Zigarettenform mit neuen Druck-Dessins, Overalls und Jumpsuits sind in den neuen Kollektionen zu sehen.

Ausgehfein: Hoodie zum Blazer

Der Sportswear-Einfluss setzt sich weiter fort und inspiriert zu neuen Looks. Mit einem Blazer über dem Hoodie oder einem Blouson zum Blümchenmaxirock wird das sportive Outfit sogar ausgehfein. Unverzichtbar für das modische Layering (Lagen-Look) und den Casual Look ist das Longsleeve (T-Shirt mit langen Ärmeln). Auch Trainerjacken sowie Shirts mit Frontmotiven wie Wordings, Tiere oder Ethnodrucke sind „in“. Zudem haben im Frühjahr/Sommer natürlich Ringel und Motive aus der Seefahrt Hochsaison – alles in Rot, Sand und in Blautönen, aber auch mal Schwarz.

„Abenteuer Leben“ – modisch interpretiert

Die Herrenmode greift die Themen der Damenmode auf und überträgt sie ins Maskuline. Das „Abenteuer Leben“, so das übergreifende Modethema, manifestiert sich in einem Cross Culture- und Cross-Stilmix zwischen Formal-, Casual- und Activewear. Das Spiel mit Kontrasten wie die Kombination strukturierter und glatter Materialien sowie das Re- und Upcycling von Kleidungsstücken, machen sie besonders. Denim, auch geflickt oder gepatcht, bleibt ein Dauerbrenner. Auf Hemden, Boxershorts oder Accessoires breiten sich die Flora und Fauna exotischer Südseeinseln aus. Shirts und Tanktops präsentieren sich mit floralen Motiven, Animal Prints und Afrika-Impressionen. Dazu gesellt sich Camouflage. Farblich dominiert die ganze Palette der Naturtöne von Khaki über Canyon bis zum Goldkolorit.

Nachhaltiges Unterstatement

Wer in dieser Saison up-to-date sein will, trägt Blousons (auch oversized und in neuen Längen), Hoodies und Sweatjacken, Chinos mit Strickbund oder Tunnelzug sowie Rundhals-Pullover und Cardigans. Die Sweat-Bermuda und -shorts sowie die Jogg-Pants sind perfekte Begleiter für Reise und Freizeit. Aber auch im Sakko, mit Jersey und Strick aufgefrischt oder mit Trainerjacke kombiniert, sowie im Anzug mit Hemd im Minimal Design, sieht Mann gut aus. Frische, helle Farben und ein breites Spektrum an „Shades of Grey“ bis hin zu Weiß dominieren und erzeugen lässigen Chic. Nachhaltiges Unterstatement eben.

Katrin Speer