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Offene Werkstätten in München

Selbst ist der Mann – und die Frau. Das ist immer mehr gefragt und angesagt. Einfach selber machen, reparieren, bauen oder gestalten. Also wenn ein Gebrauchsgegenstand kaputt geht, ihn nicht wegwerfen und einen neuen kaufen, sondern ihm neues Leben einhauchen. Nicht einfach nur konsumieren, sondern nachhaltig agieren. Und wie soll das funktionieren? Ganz einfach. In München gibt es zahlreiche Projekte, Organisationen, Workshops und Initiativen, die das „Selbermachen“ unterstützen und fördern. Hier ein paar Beispiele:

erfindergarten:

Jeder hat sie, jeder kennt sie und jeder braucht sie – mehr oder weniger. Die digitale Welt mit ihren Apps und Programmen ist allgegenwärtig, wird von Erwachsenen und Kindern genutzt – auf Smartphones, Laptops, Tablets und Computerspielen. Doch viele wissen dabei nicht, was hinter dem ganzen modernen Glamour steckt. Der „erfindergarden“ will Kindern und Jugendlichen helfen, die Technologien zu verstehen. Durch spezielle Projekte und Workshops werden spielerisch Codes, Elektronik, 3D Drucker oder Lasercutter erklärt und näher gebracht. Und so ist der „erfindergarten“ eine Mischung aus FabLab, Hackerspace und Spielplatz. Das Team vor Ort besteht aus Entwicklern, Künstlern, Graphik- und Industrie-Designern, die jeden Interessierten tatkräftig unterstützen.
www.erfindergarden.de

Nachbarschaftswerk wagnis:

In einem gut 80 Quadratmetern großen Kellerraum befindet sich eine Werkstatt, die einlädt zum gemeinsamen Werkeln, Austauschen, Reparieren, Helfen, Nachbarn treffen und Kennenlernen. Organisiert und initiiert wird das Ganze vom Nachbarschaftswerk wagnis e.V. (Nww), das sich seit 2010 kulturell, sozial und ganz praktisch für alle Bürger in der Messestadt-München und rundherum engagiert. Die Werkstatt ist für Leute, große wie kleine, die gerne mit Holz arbeiten, aber keinen Raum dafür haben. Die lernen wollen, mit einer Säge, Bohrmaschine oder einem Hobel umzugehen. Die einfach etwas zu reparieren haben und nicht wissen, wie es geht. Die sich mit Holz gut auskennen und anderen etwas beibringen wollen. Die Werkstatt eignet sich für Kurse (Familien, Kinder, Erwachsene) bis 20 Personen und individuelle Werkarbeiten. Und: Die wagnis-Werkstatt ist barrierefrei zu erreichen.
www.nachbarschaftswerk-wagnis.org

FabLab München:

FabLabs schießen gerade überall aus dem Boden. Dieses hier hat einiges zu bieten – gerade auch für kleine Hightech-Bastler. Denn die Werkstatt bietet Raum, um Ideen zu verwirklichen und gemeinsam Spaß an Technik, Tüfteln und Selbermachen zu haben. „Make – Learn – Share“ lautet hier das Motto. 3D Drucker, Lasercutter, CNC Fräsen und eine Elektronikabteilung – das FabLab München ist bestens aufgestellt. Zahlreiche Workshops, Einführungskurse, Meet and Makes, FabLab-Talks und das wöchentliche Montagstreffen bieten Gelegenheit sich auszutauschen. Für den Nachwuchs gibt es verschiedenste „FabLab Kids Kurse“ – mit 3D Craft, Programmieren mit Arduino, Raspberry Pi, BBC MicroBit oder Löten. Dazu gibt es auch noch eine offene Teens-Werkstatt und Ferien-Workshops. Für Schulen laufen unter der Woche jeden Vormittag nach Absprache verschiedene Programme.
www.fablab-muenchen.de

Machwerk:

Auch beim „MachWerk“ dreht sich alles ums Selbermachen – für Jung und Alt, Künstler, Kreative, Handwerker und Neugierige. Dabei steht allerdings nicht nur Heimwerken und Handwerken auf dem Plan. Der künstlerische Aspekt ist hier sehr wichtig. Für Selbermacher, die gemeinsam oder allein im offenen Atelier, der offenen Werkstatt, in Workshops oder Kunstprojekten aktiv sein wollen. Die sich mit verschiedensten Materialien, Farben, Formen und Gestaltungstechniken auseinandersetzen und experimentieren wollen, ihren individuellen und gestalterischen Ausdruck suchen und finden wollen. Farben und Werkstoffe oder Malgründe können im MachWerk gegen einen Unkostenbeitrag gekauft werden. Die Nutzung von Arbeitsgeräten und Maschinen ist kostenfrei. Außerdem stehen einem auch Fachkräfte zur Seite.
www.machwerk-muenchen.de

HEi:

Im Haus der Eigenarbeit gibt es gleich elf offene Werkstätten und Bereiche: eine Holz-, Papier-, Metall-, Textil-, Keramik, Polster-, Kreativ-, Hei-Tec- und Schmuckwerkstatt sowie einen Bereich für Heimwerken und Reparieren, als auch für Kinder und Jugendliche. Dazu laufen zahlreiche Kurse, Einführungen und Ausstellungen. Dabei ist nicht immer eine Voranmeldung nötig. Einfach zu den Öffnungszeiten kommen und loslegen. Nur bei Textil, Papier und Polstern wird um eine telefonische Anmeldung gebeten, um Engpässe bei der Raumbelegung zu vermeiden. Das HEi gibt es nun schon seit über 30 Jahren. Maschinen und Werkzeuge sind im kostenfreien Verleih. Material kann gekauft, aber auch mitgebracht werden. Die handwerkliche Eigenarbeit steht im Mittelpunkt, doch es gibt auch Raum für kulturelle und soziale Aktivitäten.
www.hei-muenchen.de

Radlretterei:

Eine gute Idee und ein gutes Projekt, das sich allerdings noch in der Aufbauphase befindet und schon bald jedoch Realität werden soll. Schrottreife Räder sollen ressourcenschonend, nachhaltig und individuell in Handarbeit und mit viel Herz zu fahrbereiten Unikaten aufgewertet werden. Und das in einem müllfreien und klimaneutralen Laden, der als Werkstatt, Lager und Verkaufsraum für die gespendeten und geretteten Fahrräder dienen und als Anlaufstelle für Workshops und Events zu den Themen Upcycling und Müllvermeidung werden soll. Abgerundet wird die Radlretterei durch eine kleine vegetarische und vegane Küche. Alle weiteren Infos:
www.startnext.com/radlretterei

 

Sebastian Schulke