sdg banner deutsch

Augen auf beim Milcheinkauf

Egal ob Müsli, Kaffee oder Tee: Für viele gehört die Milch zum täglichen Leben einfach dazu. Sie versorgt uns mit Energie, ist reich an Eiweiß und enthält zahlreiche Vitamine. Doch die Stimmen und Studien mehren sich, wonach Milch alles andere als gesund wäre. Demeter-Milch hingegen ist sehr beliebt.

Wer kennt nicht die Werbebilder, auf denen sich gesunde Kinder freudestrahlend ihren Milchbart wegwischen. Und das mit gutem Grund: Milch ist in den ersten Lebensmonaten meist die einzige Nahrung für Säuglinge. Auch im Kindes- und Jugendalter deckt Kuhmilch den Tagesbedarf an wichtigen Mineralien und Nährstoffen – insbesondere viel von dem für Knochen und Zähne so wichtigen Mineralstoff Kalzium. Daneben versorgt sie den Organismus mit Vitamin A und  B-Vitaminen, die die Energieverwertung aus der Nahrung begünstigen.

Schon seit mehr als 7500 Jahren trinkt der Mensch gerne Milch. Er ist damit das einzige Lebewesen, das auch nach dem Abstillen weiter Milch in großen Mengen zu sich nimmt. Sie gehört unbestreitbar zu den Grundnahrungsmitteln und für viele Menschen und Experten ist sie aus gesundheitlicher Sicht ein ausgewogenes und überaus praktisches Lebensmittel. Doch rein rechnerisch sinkt der Konsum: Während im vergangenen Jahr jeder Deutsche durchschnittlich gut 51,5 Kilogramm Milch verzerrte, waren es im Jahr 2000 noch 56 Kilo. Milch wird traditionell in Kilo angegeben, wobei ein Kilogramm 1,02 Liter Vollmilch entspricht.

Der sinkende Verbrauch zeigt, dass der Ruf der Milch in den letzten Jahren stark gelitten hat. Denn immer mehr Konsumenten befürchten, dass sie der Gesundheit nicht förderlich ist. Ihre Argumentation: Milch sei in Wahrheit eben nur für Kleinkinder und Kinder geeignet, schade aber ab einem bestimmten Alter, weil insbesondere Kuhmilch viele wachstumsfördernde molekulare Bestandteile enthalte. Der Milchkritiker, Wissenschaftsjournalist und Buchautor Bas Kast sagt zum Beispiel, er sei deswegen auf Mandel- und Hafermilch umgestiegen. Milch ist zudem ein lebendiges Nahrungsmittel: In der Flüssigkeit schwimmen zahlreiche Bakterien, Immunzellen oder aktive Enzyme. Bei Rohmilch besteht die Gefahr, dass sich Krankheitserreger leicht vermehren können. Anfällige Personen wie etwa chronisch Kranke, Schwangere und Kleinkinder sollte auf den Verzehr von Rohmilch und des daraus gewonnenen Käses verzichten. Experten raten daher, Rohmilch direkt vom Bauern nur abgekocht zu trinken.

Ernährungsstudien oft unklar

Die Zweifel an der Milch werden mittlerweile auch offiziell ernst genommen. So bat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im vergangenen Jahr die für die Bewertung von Risiken zuständige Bundesbehörde um eine Auswertung der verfügbaren Forschungsergebnisse. Wie so oft bei Ernährungsfragen, liefern aber die Studien der Ernährungswissenschaftler keine definitiven Antworten. Von Salz über gesättigte Fette bis Rotwein: Klare Gewissheiten sind selten und der Grund, warum über Ernährungsfragen oft so stark gestritten wird. „Ich halte Milch für eines der hochwertigsten Proteine und sehe definitiv keinen Grund, hier Zurückhaltung zu empfehlen“, erklärt Andreas Pfeiffer, einer der bekanntesten Ernährungsmediziner in Deutschland, der an der Charité und am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam arbeitet. Argumente, der Gesundheit wegen Milch nicht zu trinken, hätten derzeit auf wissenschaftlicher Basis jedenfalls nur diejenigen, die an Laktose-Unverträglichkeit oder Milcheiweißallergie leiden. Unbestritten und der Gesundheit nicht abträglich scheint hingegen der Genuss von Joghurt, Käse, Kefir, Quark zu sein. Weitere Studien zeigen, dass verarbeitete Milchprodukte womöglich sogar gut für die Psyche sind. Denn die Speisen sind voll mit Mikroorganismen, die sich im Darm ansiedeln können und dadurch indirekt imstande sind, die Stimmung zu heben.

Die (gute) Milch macht‘s

Milch ist nicht gleich Milch. Speziell wer auf umweltbewussten Konsum setzt, findet bei der Demeter-Milch die meisten Pluspunkte. Das beginnt schon bei der wesensgerechten Haltung und Fütterung der Kühe auf den Demeter-Höfen und wird bei der schonenden und werterhaltenden Verarbeitung in den Demeter-Molkereien fortgeführt. Daraus ergeben sich die besten Voraussetzungen für hervorragende Milchqualität.

Schon längst hat Demeter-Milch einen festen Platz im Kühlregal der Supermärkte. Die Milch von Höfen mit der biologisch-dynamischen Anbauweise ist gefragt. Das erfährt zum Beispiel auch die Molkerei Berchtesgadener Land: Sie sucht gemeinsam mit der Demeter Milchbauerngemeinschaft und Demeter Bayern aktiv weitere Höfe, die auf die biologisch-dynamische Bewirtschaftung umstellen wollen – persönliche Hofberatung und finanzieller Mehrwert inklusive. Ab März 2020 gibt es von der Molkerei – die derzeit Deutschland- und Österreichweit sowohl für konventionelle als auch für Bio-Milch den höchsten Milchpreis bezahlt – 2 Cent mehr pro Kilogramm Demeter-Milch als finanziellen Anreiz.

Auch verarbeitete Demeter-Milchprodukte sind natürlich absolut frei von zugesetzten Aromastoffen. Nur Aromaextrakte – also die Auszüge und Konzentrate aus den Pflanzen selbst – werden zugesetzt. So bleibt der Geschmack authentisch und die Milchprodukte ein wertvolles Grundnahrungsmittel.

Stephan Wild