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Wie auch immer jeder seinen Tag beginnen mag: Irgendwann kommt die Zeit für die erste Mahlzeit. Dazu gibt es im Biobereich derzeit vielfältige, gesunde, leckere und auch schnell zubereitete Speisen. So verlockend war Frühstücken selten.

Müsli – von weich bis knusprig

Ob um 5 Uhr frühmorgens oder erst vormittags um 11 – irgendwann ist ein Happen fällig. Süß oder deftig, oder beides nacheinander, da hat ja jeder so seine Vorlieben. Gut tut es auf jeden Fall, gesund in den Tag zu starten. Für den Dauerklassiker Müsli gibt es ein immer reichhaltiger werdendes Angebot im Bio-Fachhandel, sehr verlockend sind die knusprigen gebackenen Crunchy-Varianten. Hafer, Dinkel und Cornflakes aus Mais haben im Müsliregal viel Konkurrenz bekommen, es gibt mitlerweile Frühstücksflocken aus vielen anderen Pflanzen. Beliebt und sehr gesund sind Erdmandel, Quinoa und Amaranth, letztere sind keine Getreide sondern Fuchsschwanzgewächse. Amaranth – der am leckersten gepufft schmeckt – ist übrigens für Frauen, die häufig unter Eisenmangel leiden, eine gute und schmackhafte Eisenquelle. Er enthält aber auch Magnesium, Calcium und die wichtige Aminosäure Lysin.

Mit Nüssen, Rosinen oder Schoko-Stückchen, mit getrockneten Früchten oder in der Keimschale in ein paar Tagen selbst gezogenen Sprossen, der Variationen sind viele. Die sicher beliebteste ist, mit klein geschnittenem Obst der Saison die Müsli-Schüssel zu bereichern. Dazu eine Handvoll gehackte Nüsse oder Mandeln, ein Löffel Honig drüber und schon ist ein gesundes, vollwertiges Frühstück fertig.  Viele Frühstücksflocken gibt es jetzt in den Läden auch lose zu kaufen, das trägt zur Reduzierung von Verpackungsmüll bei.

Glutenfrei frühstücken

Für Menschen, die keinen Weizenkleber, also Gluten, vertragen, gibt es heute eine reichliche Auswahl an Flocken und Müslis, zum Beispiel mit Buchweizen-, Erdmandel-, Braunhirse-, Quinoa-, oder Reisflocken. Cornflakes, die ja aus Mais sind, schmecken auch alleine nur mit etwas Milch oder Honig lecker. Haben Sie schon einmal Teff probiert? Teff ist eine Zwerghirseart, die ursprünglich aus Ostafrika stammt und zu zarten Frühstücksflocken verarbeitet wird. Kinder mögen gerne gepufften Reis oder Braunhirsebällchen unter das Müsli gemischt. Mit Schokoflocken ist das auch eine unwiderstehliche und gesunde Zwischenmahlzeit an Stelle von anderen Süßigkeiten.

Was drüber?

Saft, Joghurt oder Milch – damit das Müsli keine trockene Angelegenheit bleibt, muss was Flüssiges darüber. Viele Erwachsene vertragen Kuhmilch schlecht, da ihnen das zum Verdauen des Proteins Laktose, also Milchzucker, benötigte Enzym Laktase im Darm fehlt. Sie leiden an einer Laktoseintoleranz, die sich in Blähungen und Durchfall bei Milchgenuss äußert. Ersatzweise gibt es im Handel hier „Milch“ aus Hafer, Soja, Mandel oder Reis, die auch Alternativen für Veganer sind. In der Umweltbilanz schneidet Hafermilch übrigens am besten ab: Sie ist in der Herstellung ressourcenschonend und verbraucht deutlich weniger Wasser als Kuh-, Mandel- oder Reismilch.

Brot oder Pfannkuchen?

Nicht jeder ist morgens für Müsli zu haben. Gut, dass Deutschland das Land von Brot, Semmeln und Hörnchen ist, nirgendwo gibt es sie in so großer Auswahl. Einen Vorrat kann man sich gut einfrieren. Wer es morgens eilig hat, friert das Brot gleich in Scheiben geschnitten ein und steckt die in den Toaster.

Am Wochenende dagegen, wenn endlich viel Zeit fürs Frühstücken mit der ganzen Familie ist, sind frisch bereitete Pfannkuchen die besondere Abwechslung; für die freudigen Gesichter am Tisch lohnt sich die Mühe, am Herd zu stehen. Aus Eiern, Milch, Mehl und einer Prise Salz ist schnell ein Teig gerührt. Der Handel bietet allerhand fertige Mischungen. Für Menschen mit Zöliakie gibt es glutenfreie Mischungen z. B. mit Buchweizen.

Honig, Marmelade, Mus

Was wäre ein Frühstück ohne Honig oder Marmelade! Die süße Bienenspeise Honig ist ein wunderbarer Energielieferant für unser Gehirn, das morgens gut einen Kick verträgt. Bio-Honig kommt aus Bienenstöcken, die auf ökologisch bewirtschafteten Flächen stehen und den Bienen genug Nahrung bieten. Wer sich vegan ernährt und gern süß frühstückt, greift zu ökologischen Fruchtaufstrichen, Marmelade oder Konfitüre, die mit biologisch erzeugtem Zucker aus heimischen Zuckerrüben den gleichen Stoff für den Kopf liefert. Die konservierten Früchtchen – ob Himbeeren, Erdbeeren, Kirschen, Heidelbeeren und was die Natur uns Leckerbissen mehr liefert – sind köstlich und gleichzeitig gesund, denn sie geben uns wichtige Nährstoffe und Mineralien.

Ethisch und ökologisch

Zu einem guten Frühstück gehört für viele selbstverständlich auch ein Frühstücksei – ob gekocht, als Rührei oder Spiegelei. Das schmeckt umso besser, wenn man weiß, dass die Henne in einem Bio-Betrieb ihre Eier legen darf. Und ihr Bruder – wie beim Zweinutzungshuhn – auch ein Leben in Würde hat. Die Bruderhahn-Initiative und die Ökologische Tierzucht gGmbH setzen sich hier für das Tierwohl ein.  Gleiches gilt für Milcherzeugnisse: Bio-Landwirtschaft bietet auch hier eine bessere Lebensqualität für die Tiere und erzeugt mit der sorgsamen Produktion gesündere Lebensmittel und gleichzeitig ein besseres Auskommen für die Landwirte.

Das gilt selbstverständlich auch für die Erzeugung von Getreide. In Bio-Qualität aus gentechnikfreier Landwirtschaft macht heimische Züchtung zugleich unabhängig von globalen Saatgutkonzernen. Die Bio-Anbauverbände sind hierzulande gut aufgestellt und die ökologisch bewirtschaftete Fläche nimmt in Deutschland stetig zu, sie wuchs 2019 um 6,3 Prozent. Fast 34.000 Betriebe wirtschaften heute in Deutschland im ökologischen Anbau, das ist ein Anteil von 12,6 Prozent an der gesamten Landwirtschaft. Weil sie ohne synthetische Düngemittel und Pestizide arbeiten, stehen sie auch für gesunde Erzeugnisse auf unseren Tischen. So können wir unser Frühstück entspannt genießen.

Andrea Reiche