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BUND Naturschutz Umwelttipp des Monats Dezember

Der BUND Naturschutz (BN) in München rät, jetzt im Winter regional angebautes Gemüse und Obst aus ökologischem Landbau zu genießen. Denn Bio-Birnen, Steckrüben oder Portulak sind mehr als nur eine angenehme Abwechslung zur Plätzchen- und Schokoladenflut in der Vorweihnachtszeit.

 

Sie schmecken lecker, enthalten wertvolle Inhaltsstoffe und sind nicht mit Pestiziden belastet. Beim heimischen Gemüse kann man auch im Winter aus dem Vollen schöpfen.
Um nur einige Beispiele zu nennen: Steckrüben gibt es jetzt noch frisch, Rosenkohl und Pastinaken noch bis März und Sellerie aus der Region wird nahezu das ganze Jahr über angeboten. Zumindest als Lagerware gibt es das ganze Jahr über Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und Rotkohl. Auch beim Salat muss nicht verzichtet werden: im Winter gibt es schmackhaften Chicorée, Feldsalat und Portulak.

„Wer zu Bio-Qualität greift, wird mit besonders schmackhaftem und noch dazu giftfreiem Obst und Gemüse belohnt. Im Supermarkt ist Obst und Gemüse zwar das ganze Jahr erhältlich, allerdings kommt es außerhalb der Saison oft aus fernen Ländern oder muss unter großem Energieaufwand in Kühlhallen gelagert werden. Wer saisonal einkauft, schützt also auch das Klima“, so Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München.

Die Bayerische Landesanstalt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit kommt in ihrem Jahresbericht 2014 zu dem Ergebnis, dass 79 % des untersuchten konventionellen Obstes und Gemüses mit Pestizidrückständen belastet waren. Dagegen waren die Produkte aus Ökolandbau nahezu unbelastet. Denn im Gegensatz zum konventionellen Anbau sind im biologischen Anbau keine chemisch-synthetischen Pestizide zugelassen. Stattdessen fördern nachhaltige Anbauweisen die biologische Vielfalt von Pflanzen und Tieren auf Äckern und Wiesen.

„Wir haben fast vergessen, wie groß selbst im Winter die Vielfalt an heimischem Gemüse und auch Obst ist. Die regionale Jahreszeitenküche ist für manch angenehme und wohlschmeckende Überraschung gut“, so Hierneis weiter. „Saisonales Obst und Gemüse aus der Region ist besonders schmackhaft“ erklärt Elisabeth Peters, Leiterin der Projektstelle Ökologisch Essen des BN.

Der BN empfiehlt daher, beim Kauf von Obst und Gemüse generell auf drei Dinge zu achten: Bio-Qualität, Regionalität und Saisonalität. Anbauverbände wie Demeter, Bioland oder Naturland sind den Grundsätzen des ökologischen Anbaus verpflichtet. Auch am EU-Bio-Siegel kann man sich orientieren. Zusätzlich lohnt sich ein Blick auf das Herkunftsland, denn weite Transportwege belasten das Klima.

Regionale Alternativen zu Zitrusfrüchten und Kiwis sind beispielsweise Hagebutten, Sanddorn, sowie alle Kohlarten. Da Vitamine grundsätzlich sehr hitzeem¬pfindlich sind, empfiehlt sich eine schonende Zubereitung. Vitamin C schützt uns vor Infektionen und wirkt im Körper als Fänger freier Radikale.

Frisches Obst aus der Region ist im Winter naturgemäß Mangelware. Doch bei richtiger Lagerung halten manche Apfelsorten sogar drei bis fünf Monate. Gut geeignete Lagerstätten sind unbeheizte Keller, frostsichere Garagen oder kühle Dachböden. Dort sollten die Äpfel nebeneinander mit dem Stiel nach unten liegen, ohne sich zu berühren. Dafür eignen sich Apfelstiegen, großflächige Regalböden oder flache Pappkartons. Da Äpfel das natürliche Reifungsgas Ethylen verströmen, sollten sie nicht neben empfindlichem Obst und Gemüse wie Birnen, Kartoffeln, Broccoli, Blumenkohl, Gurken und Tomaten aufbewahrt werden. Diese fangen durch das Gas an zu treiben oder verderben schneller. Ethylen-unempfindliche Arten wie Blattgemüse, Lauch und Pilze vertragen die Nähe von Äpfeln hingegen gut. Wichtig ist, die Lagerware regelmäßig zu kontrollieren und auszusortieren.

Einkaufsmöglichkeiten für biologische Lebensmittel in und um München fasst der BN in der kostenlosen Broschüre "Bio? Wo? Her damit!" zusammen. Die Broschüre enthält auch einen Saisonkalender für Gemüse.

Download unter www.oekologisch-essen.de, Bereich Infomaterial.

Mehr Informationen zum Thema auch am BN Service-Telefon: Tel. 089 - 51 56 76 – 0

Mo – Fr: 9.00 – 12.30 Uhr, Di & Do zusätzl.: 13.30 – 17.00 Uhr

 

BUND Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe München
www.bn-muenchen.de