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Dessert AdobeStock 72665805

Eis und Desserts werden aufgrund ihres Zuckergehaltes gerne mal in die Ecke „ungesund“ und „dickmachend“ geschoben. Da man sich solche Leckereien aber nicht täglich gönnt, überwiegt der positive Aspekt. Süßes macht glücklich!

Eiskalt und vielgeliebt

Das erste Speiseeis gab es vermutlich im antiken China. Auch die „alten“ Griechen schätzten die Kaltspeise und der griechische Dichter Simonides von Keos beschreibt es als aus Gletscherschnee mit Zutaten wie Früchten, Honig oder Rosenwasser bestehend. Ab dem 16. Jahrhundert nahmen sich die Italiener den diversen Eis-Rezepten an und begannen sie zu verfeinern. Die vermutlich erste „Gelateria“ wurde 1770 in New York von einem Neapolitaner eröffnet. Nach der Erfindung der Eismaschine von der Amerikanerin Nancy Johnson 1846 war das Speiseeis bald in aller Munde.

Heute gibt es den eiskalten Leckerbissen fast an jeder Straßenecke und in unzähligen Geschmacksrichtungen. Auch wenn der Deutschen liebstes Eis nach wie vor das Schokoladeneis ist, dürfen sich in Eiskreationen Kräuter wie Basilikum mit Erdbeeren vereinen oder Gurke mit Joghurt ein Stelldichein haben. Veganes bzw. laktosefreies Eis hat sich ebenso einen Platz in der Verbrauchergunst erarbeitet wie viele Sorten  Fruchtsorbets. So vielfältig die Produkte, so unterschiedlich die Anbieter. Eiswerkstätten mit ungewöhnlichen Eisrezepten finden sich ebenso wie Hofeis-Hersteller, die sich dadurch eine direkte Vermarktung der hofeigenen Milch erschließen. Neben den italienischen Eisdielen wird auch in Cafés gerne hauseigenes Eis angeboten.  Sogenanntes „Halbgefrorenes“ lässt sich ohne Eismaschine in der eigenen Küche herstellen und eignet sich hervorragend als Dessert. Für ein Fruchtparfait einfach pürierte Früchte mit Joghurt oder Schlagsahne vermischen, Zucker und Gewürze nach Geschmack zugeben und für mindestens zwei Stunden einfrieren und dabei alle halbe Stunde durchrühren. Fertig ist der kühle, zart schmelzende Nachtisch oder die kleine Leckerei an einem warmen Sommerabend. Feine Rezepte finden sich in dem Buch „Eis und Sorbets selbst gemacht“ von Christina Richon aus dem Gräfe und Unzer Verlag.

Der süße Abschluss

Nach einem guten Essen sind Desserts der krönende Abschluss. Kleinigkeiten, die die Geschmacksnerven noch einmal mit neuen Eindrücken reizen. Wer im Herbst fleißig Obst eingekocht hat, kann auf eine der ältesten Dessert-Varianten zurückgreifen und ein leckeres Kompott servieren. Besonders Äpfel sind nach einer üppigen und fetten Mahlzeit hervorragende Verdauungshelfer. Eingekochtes Obst verfügt zwar kaum noch über Vitamine, ist aber reich an sekundären Pflanzenstoffen, fördert durch Ballaststoffe die Verdauung und hilft den Cholesterinspiegel zu senken. Süßes Obst wie Birnen, Äpfel oder Pflaumen benötigen darüber hinaus keinen zugesetzten Zucker. Mit Gewürzen wie Zimt, Nelken oder Kardamom kann Kompott schon beim Einkochen geschmacklich variiert werden. Aber auch frisches Obst eignet sich gut als Nachtisch. Früchte der Saison pur im Obstsalat oder mit einem Löffel Joghurt oder Quark sind erfrischende Desserts, die wenig Vorbereitungszeit benötigen. Für Kinder ist seit Generationen der Pudding der Nachtisch Nummer eins. Dafür kann man fertiges Puddingpulver zum Beispiel von Rapunzel, Arche oder Biovegan nehmen, aber Pudding ist auch relativ leicht mit Stärkemehl, Zucker, Milch und Eiern selbst gemacht.  Wer es gerne etwas aufwändiger hat, kann sich an den vielen Dessertcremes versuchen. Dabei ist eine Dessert Creme ohne Kochen die Einstiegsvariante und eine Lavendel Creme brulée die Königsdisziplin. Beliebt zur Tasse Kaffee nach dem Essen sind auch kleine Backwerke. Die bekanntesten sind Petit Fours. Kleine französische Gebäckstücke, liebevoll verziert und in vielen Geschmacksvarianten. Rezepte für diese Köstlichkeiten finden sich in großer Zahl im Internet. Wer sich die Arbeit sparen möchte, kann sie sich in Bioqualität schicken lassen, z.B. unter www.gleem.de, oder beim heimischen Konditor kaufen. Eine feine Nachtisch-Spezialität ist ein Tiramisu, ohne das ein italienisches Essen nicht vollständig wäre. Ob klassisch mit Kaffee oder aktuell mit frischen Erdbeeren (siehe Rezept), es ist immer ein Gaumenschmeichler.

Zucker oder Zuckerersatz?

Alle süßen Leckereien werfen die Frage auf, mit Zucker süßen oder doch lieber eine Alternative wählen? Sicher kann wer will raffinierten Zucker durch Kokosblütenzucker, Birkenzucker, Honig oder diverse Sirupe ersetzen. Der Kalorienwert von Dessert und Co.  wird dadurch in der Regel nicht gesenkt und ein gesundheitlicher Mehrwert ist nicht bewiesen. Allerdings sollen diese Alternativen den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lassen und damit Heißhungerattacken vermeiden. Wer Desserts jedoch als das sieht, was sie sind, nämlich „Nachtisch“, wird das Löffelchen Zucker ohne Probleme vertragen. Anders sieht es aus, wenn eine wirkliche Kalorienreduktion notwendig ist oder man an Diabetes erkrankt ist. Zuckerersatzstoffe gibt es dafür viele. Meist sind sie mit einer E-Nummer gekennzeichnet. Auch Stevia ist nur dann ein natürliches Süßungsmittel, wenn man die Pflanze auf der Fensterbank stehen hat oder die getrockneten Blätter im Bioladen ersteht. Als industriell verarbeitetes Pulver oder als Süßstofftablette ist Stevia E 960.  Der Vorteil von Stevia ist auf jeden Fall, dass dieses Süßungsmittel rund 300-mal intensiver ist als Zucker und dabei kalorienfrei. Beim Genuss steigt der Blutzuckerspiegel nicht in die Höhe, weshalb es für Diabetiker gut geeignet ist. Für welchen Zucker man sich auch entscheidet, Süße setzt die Wohlfühlhormone Dopamin und Serotonin im Gehirn frei und aktiviert das Belohnungssystem des Körpers. Und eine Belohnung hat jeder Mensch ab und an verdient.

Erdbeer-Tiramisu im Glas

Zutaten: 500 g Erdbeeren, 80 g Puderzucker, 100 g Vollmilchjoghurt, 250 g Mascarpone, 100 g Sahne, 200 g Löffelbiskuits, 1 Spritzer Zitronensaft, 3 EL Orangenlikör (alternativ Orangensaft)

Rund die Hälfte der Erdbeeren in Würfel schneiden und mit Zitronensaft, 60 g Puderzucker und 2 EL Orangenlikör (O-Saft) in eine Schüssel geben und mit dem Pürierstab zerkleinern. Die übrigen Erdbeeren in Scheiben schneiden und beiseite stellen.  Mascarpone, Joghurt, den restlichen Puderzucker mit dem übrigen Orangenlikör (O-Saft) mit einem Rührgerät schaumig rühren. Die Sahne steif schlagen und unter die Mascarponemischung heben.

Löffelbiskuits in einer Glasschale zerbröseln und abwechselnd das Erdbeerpüree, die Mascarponecreme und die Erdbeerscheiben in die Gläser in Schichten übereinander geben, bis alles aufgebraucht ist. Das Tiramisu mindestens eine Stunde kühlen. Mit Erdbeeren garnieren.

Tipp: Je nach Jahreszeit lässt sich das Tiramisu auch mit frischen Himbeeren oder Brombeeren zubereiten.

Elisabeth Schütze